Nach der kalten Dusche durch die Europäische Zentralbank herrscht am Freitag weiterhin Ernüchterung a, deutschen Aktienmarkt. Zur Mitte des Handelstages notiert der DAX 0,65 Prozent schwächer bei 10.754 Punkten.
Als Reaktion auf die EZB-Beschlüsse war der Leitindex am Vortag letztlich um 3,58 Prozent eingebrochen. Zudem hatte er wieder den viel beachteten 200-Tage-Linie unterschritten, der als Gradmesser für den langfristigen Trend gilt.
Vor allem mit den Details zur Ausweitung der gigantischen Anleihekäufe hatten die Notenbanker die hohen Erwartungen vieler Marktakteure verfehlt. Diese Hoffnungen hatten den DAX seit Oktober kräftig angetrieben. Belastet hatte dabei auch eine deutliche Erholung des Eurokurses.
Volkswagen: Weniger Autos vom C02-Skandal betroffen – Erholung der Aktie gestoppt?
Zumindest der Skandal um zu hohe Spritverbrauchswerte könnte für VW glimpflicher ausgehen als befürchtet. Die Zahl der verdächtigen Autos schrumpfe, sagte ein Unternehmenssprecher am Donnerstag der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX: "Es werden von Tag zu Tag weniger." Auch die gemessenen Abweichungen dürften demzufolge am Ende in einem geringen Bereich landen.
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Die französische Großbank Exane BNP Paribas hat die deutschen Energieversorger E.on und RWE wieder in die Bewertung aufgenommen. Der Optimismus der Analysten hält sich dabei allerdings in Grenzen. Trotzdem gehören die Versorger-Titel am Freitagvormittag zu den Gewinnern im DAX.
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(Mit Material von dpa-AFX)