Es ist eine Rallye, die Anfang des Jahres wohl viele Anleger nicht für möglich gehalten hätten. Die Rede ist von der Rallye der Bankaktien. Gut im Rennen liegt dabei die Intesa Sanpaolo aus Italien mit rund 30 Prozent Performance in den letzten Monaten. Es spricht einiges dafür, dass die Aufwärtsbewegung auch im kommenden Jahr weitergehen könnte.
Die Intesa Sanpaolo hat nach der Finanzkrise länger gebraucht, um notleidende Kredite aus der Bilanz zu tilgen. Vor der Pandemie Ende letzten Jahres stand die Bank aber gut da im Vergleich mit regionalen Wettbewerbern aus Südeuropa. JPMorgan rechnet damit, dass die Intesa bis 2023 weitere zwölf Milliarden Euro an notleidenden Krediten verkaufen kann, sodass der Anteil am gesamten Kreditexposure von aktuell sieben auf 4,5 Prozent sinkt. Der durch die UBI Banka aktivierte Badwill könnte dazu genutzt werden, um die Rückstellungen für mögliche Kreditausfälle zu erhöhen.
Dividenden ab 2021 bei Banken wieder möglich
JPMorgan-Analystin Delphine Dee hat daher ihr Kursziel von 2,20 auf 2,40 Euro erhöht und ihre Einstufung auf „Overweight“ belassen. Sie sieht weiteres Aufwärtspotenzial. Die Bank bietet zudem das Potenzial für eine der höchsten Dividendenrenditen im kommende Jahr. Die EZB wird selektiv wieder Ausschüttungen bei Banken erlauben. Mehr Details dazu sollen Anfang Dezember bekannt gegeben werden. Klar ist schon jetzt, dass die ausreichend Eigenkapital zur Verfügung stehen muss, um die Nachwirkungen der Pandemie abzufedern.
Ausreichend Kapital zur Verfügung
Die Intesa Sanpaolo verfügt Stand drittes Quartal über eine harte Kernkapitalquote von fast 16 Prozent und liegt damit deutlich über der Schwelle, die normalerweise für Ausschüttungen überschritten werden muss. Die Voraussetzungen scheinen also gut. Der Analystenkonsens erwartet für 2021 eine Ausschüttung von 16 Euro-Cent, was bei dem derzeitigen Kursniveau acht Prozent Dividendenrendite bedeutet.
Die Aktie steht derzeit vor einer Widerstandszone aus zwei Kurslücken vom Frühjahr bei 1,98 und 2,04 Euro. Zuvor gilt es aber noch den Widerstand bei 1,93 Euro nachhaltig zu knacken. Derzeit arbeitet sich der Kurs daran ab. Das Umfeld für Bankaktien bleibt weiter günstig, trotz konjunktureller Risiken in 2021. Mutige Anleger können bei dem Papier zuschlagen und auf eine satte Dividende im kommenden Jahr wettern. Der Stopp sollte bei 1,50 Euro platziert werden.