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21.08.2024 Fabian Strebin

Commerzbank: Darum sind einige Analysten unzufrieden

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Commerzbank

Erst am letzten Donnerstag lieferte die Aktie der Commerzbank mit dem Bruch der 200-Tage-Linie ein starkes Kaufsignal. Doch gestern ging es bereits wieder bergab. Mit der Zinswende schaut der Markt nun vermehrt auch auf die Risiken bei den Papieren.

Am 28. Mai hatte die Notierung bei 15,74 Euro den höchsten Wert seit 2012 erreicht. Seit Manfred Knof als CEO bei der Commerzbank das Ruder Anfang 2021 übernahm, hat sich der Kurs fast verdreifacht. Nun hat allerdings die EZB nach zwei Jahren die Geldpolitik wieder gelockert, was die Nettozinserträge der Geschäftsbank unter Druck setzt.

Die Commerzbank profitierte in den vergangenen beiden Jahren besonders stark vom positiven Zinsumfeld aufgrund ihres großen Einlagengeschäfts und der Kreditfinanzierung für den deutschen Mittelstand. Nach 8,4 Milliarden Euro Nettozinsertrag letztes Jahr peilt der Vorstand für 2024 8,1 Milliarden Euro an. 2025 sollen es noch 7,9 Milliarden sein. Da hatte sich der Markt aber mehr erwartet.

Denn die Marktprognose hatte auch für das kommende Jahr mit 8,1 Milliarden Euro kalkuliert. Eine Prognoseerhöhung mit den letzten Quartalszahlen am 8. August gab es aber vorerst nicht. Das sorgt nun bei einem Teil der Analysten für sinkende Gewinnschätzungen. Negativ ist auch in diesem Zusammenhang, dass im zweiten Quartal das Einlagenbeta auf 39 Prozent stieg. Im Vorjahresquartal waren es nur 20 Prozent gewesen. Diese Kennzahl gibt an, wie viel einer einprozentigen Leitzinsänderung Banken an ihre Kunden weitergeben.

Ein Risiko sind zudem die Insolvenzen, die bei weiterhin stagnierender Konjunktur zunehmen könnten. Bei der Commerzbank ging die Risikovorsorge im zweiten Quartal zwar leicht zurück, mit 199 Millionen Euro fiel sie aber fast 40 Prozent höher aus, als erwartet. Allerdings lag das vor allem an vier Einzelfällen.

Laut Finanzchefin Orlopp hat sich das Kreditportfolio der Commerzbank insgesamt sehr gut entwickelt. Nach dem Ende von Staatshilfen und Sonderregelungen während der Coronakrise gebe es nun wieder mehr Firmenpleiten. „Es ist die allgemeine Normalisierung der Insolvenzraten, die wir lange erwartet haben“, sagte Orlopp. Deshalb rechnet sie auch im zweiten Halbjahr mit weiteren Insolvenzen.

Commerzbank (WKN: CBK100)

Wie stark die EZB den Leitzins tatsächlich senkt, ist ungewiss. In der Vergangenheit konnte die Commerzbank gerade bei den Nettozinserträgen positiv überraschen. Zu pessimistisch sollten Anleger auch bei der Risikovorsorge nicht werden. Eine Insolvenzwelle ist nicht zu erwarten, die Zahlen normalisieren sich lediglich.

Die Aussicht auf steigende Dividenden und vermehrte Aktienrückkäufe sprechen weiterhin für die Aktie, die günstig bewertet ist. Mutige Anleger können zugreifen und beachten den Stopp bei 11,90 Euro.

Hinweis auf Interessenkonflikte

Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Commerzbank.

Der Vorstand der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Leon Müller, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Commerzbank.

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