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25.03.2020 Nikolas Kessler

Wirecard: Jede vierte Aktie leerverkauft – aber wie lange noch?

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Wirecard

Die Aktie von Wirecard hat am Dienstag eine dynamische Gegenbewegung gestartet und ist um 14 Prozent nach oben gesprungen. Am Mittwoch geht es weiter aufwärts, zeitweise wurde dabei auch die 100-Euro-Marke wieder zurückerobert. Darüber dürften sich allerdings nicht alle Marktteilnehmer freuen.

Denn nach Daten von S3 Partners ist die ohnehin sehr hohe Shortquote bei Wirecard zuletzt sogar noch weiter gestiegen. Wie aus einem Tweet von Managing Director Ihor Dusaniwsky von Dienstagabend hervorgeht, waren zuletzt rund 28 Millionen Aktien in der Hand von Leerverkäufern. Das entspricht fast einem Viertel des Free Floats.

Für die Shortseller hat sich die Coronakrise als mächtiger Verbündeter erwiesen – nicht nur, aber auch bei Wirecard: Die Panikverkäufe der letzten Wochen ließen den Kurs seit Mitte Februar um bis zu 45 Prozent einbrechen. Im Tief kostete die Wirecard-Aktie in der Vorwoche keine 80 Euro mehr – der niedrigste Stand seit Ende 2017. Nicht einmal die wiederholten Bilanzvorwürfe der Financial Times ließen die Aktie so tief fallen.

Operativ läuft’s rund

Wirecard selbst hat jedoch trotz Coronakrise wiederholt die Prognose für das laufende Geschäftsjahr bestätigt. Auch neuen Kooperationen signalisieren, dass das operative Geschäft nahezu unverändert weiterläuft.

Hinzu kommt, dass aktuell immer mehr Menschen auf Online-Bestellungen ausweichen und in den Geschäften aus hygienischen Gründen bargeld- und kontaktlose Zahlungsoptionen nutzen. Dadurch könnte sich die Digitalisierung von Bezahlprozessen sogar beschleunigen (DER AKTIONÄR berichtete).

Wirecard (WKN: 747206)

DER AKTIONÄR geht daher weiterhin davon aus, dass die Aktie im Falle einer Stabilisierung der Lage an den Märkten schnell wieder zu den Outperformern gehören dürfte. In diesem Fall könnte ein Short Squeeze die Erholung zusätzlich befeuern. Der New Yorker Hedgefonds Coatue Management hat seine Netto-Leerverkaufsposition am Dienstag bereits von 0,72 auf 0,48 Prozent gesenkt.

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