Wirecard sorgt seit Monaten für Schlagzeilen – häufig im Zusammenhang mit der Bilanzierung. Das Manager Magazin widmet dem DAX-Konzern sogar die Titelgeschichte der aktuellen Ausgabe. Von „Kontrollverlust“ und „Einsturzgefahr“ ist da zu lesen. Den meisten Wirbel löste am Freitag aber ein einzelner Satz aus.
Gegen Mitte des Artikels, wo es um „erste Erfolge“ der strategischen Partnerschaft mit dem japanischen Tech-Konzern Softbank geht, heißt es: „Auch der Taxivermittler Uber liebäugelt mit einem Wechsel vom Hauptkonkurrenten Adyen zu den Aschheimern.“
Uber vor dem Wechsel zu Wirecard? Das wäre nicht nur ein heftiger Seitenhieb auf den niederländischen Rivalen, sondern würde auch zum operativen Wachstumskurs des Zahlungsabwicklers passen. Wirecard hat für die Zukunft weitere neue Großkunden angekündigt und war zuletzt bereits wiederholt im Mobilitätsbereich aktiv.
Nur eine Ente
Die Hoffnungen auf das prominente US-Unternehmen als neuen Partner haben sich allerdings noch vor dem Wochenende in Wohlgefallen aufgelöst. Denn sowohl der bisherige Payment-Partner Adyen als auch Uber selbst haben den bevorstehenden Wechsel dementiert. Man führe keine Gespräche mit Wirecard für die Zahlungsabwicklung, ließ Uber am Freitagabend wissen.
Zum Ende einer turbulenten Woche hatte die Uber-Meldung der Wirecard-Aktie am Freitagnachmittag zeitweise ein moderates Kursplus beschert, nach dem Dementi ging sie aber nahezu unverändert aus dem Handel. Am Montagvormittag setzt sich die Stabilisierung im Bereich von 117,50 Euro zunächst fort. DER AKTIONÄR rät weiterhin zum Beobachten.
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