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Wirecard: Das ging beinahe unter

Wirecard: Das ging beinahe unter
Foto: Wirecard
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Nikolas Kessler 21.11.2019 Nikolas Kessler

Bei Wirecard stand am Mittwoch ein Medienbericht im Fokus, wonach der Wirtschaftsprüfer EY einem Tochterunternehmen in Singapur das Testat für den Einzelabschluss 2017 verweigert hat (DER AKTIONÄR berichtete). Dass der Zahlungsabwickler auch operative Neuigkeiten zu vermeldet hatte, trat dabei fast in den Hintergrund.

Demnach baut Wirecard seine Aktivitäten in Asien weiter aus und kooperiert künftig mit der indonesischen Bank Mandiri bei digitalen Finanzlösungen für Unternehmenskunden. Konkret geht es dabei um einen neuen Service, der den 27.000 Firmenkunden der Bank die Abwicklung von Zollzahlungen erleichtern soll. Dieser sei über eine offene Schnittstelle direkt mit der indonesischen Generaldirektion für Zoll und Verbrauchsteuern (DJBC) verknüpft.

„Der „Customs Management“-Service ist eine neue Funktion der Mandiri Cash Management (MCM)-Lösung, die auf Wirecard-Technologie basiert und allen Firmenkunden zur Verfügung steht. Mit der MCM-Lösung können diese Kunden zahlreiche finanzielle Vorgänge durchführen, einschließlich Liquiditätsmanagement und Online-Devisenhandel“, heißt es in einer Unternehmensmitteilung von Wirecard.

Asien im Fokus

Die Region Asien-Pazifik ist für Wirecard schon heute einer der wichtigsten Märkte. In den ersten neun Monaten des laufenden Jahres wurden dort jeweils etwa die Hälfte des Konzernumsatzes und –Ergebnisses (EBITDA) dort erwirtschaftet. In Zukunft könnte die Bedeutung sogar noch steigen, denn Wirecard sieht in der Region noch jede Menge Wachstumspotenzial. Vor allem China stand dabei zuletzt im Fokus des Zahlungsabwicklers. 

Die Niederlassung in Singapur, wo Wirecard einen großen Teil des Asien-Geschäfts organisiert, sorgt allerdings seit Monaten mit Fragen zur Bilanzierung für Unsicherheit. 

Wirecard (WKN: 747206)

Die operativen Aussichten stimmen, doch der Handelsblatt-Bericht hatte der Wirecard-Aktie im vorbörslichen Handel am Mittwoch zunächst ein Minus von bis zu acht Prozent eingebrockt. Bis zum Xetra-Handelsschluss ist der Verlust jedoch auf rund 3,3 Prozent geschmolzen. Am Donnerstagmorgen wird sie bei Tradegate nahezu unverändert gehandelt.

Dennoch sind die erneuten Schlagzeilen zur Bilanzierung wenig förderlich – weder für die Kursentwicklung, noch für die Reputation des DAX-Konzerns. DER AKTIONÄR rät daher weiterhin zum Beobachten.

Hinweis nach §34 WPHG zur Begründung möglicher Interessenkonflikte: Aktien oder Derivate, die in diesem Artikel besprochen / genannt werden, befinden sich im "Real-Depot" von DER AKTIONÄR.

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