„Commerce on the Move“ ist ein neuer Megatrend, da ist man sich bei Wirecard sicher. Daher hat sich der Zahlungsabwickler nun mit HERE Mobility zusammengeschlossen, um gemeinsam integrierte Zahlungs- und Mobilitätsdienste zu entwickeln – ein Markt mit Milliardenpotenzial.
HERE Mobility ist der Mobilitätsgeschäftsbereich von HERE Technologies, einem weltweit führenden Anbieter sogenannter Location Platform Services, und gehört einem Konsortium von Autobauern und Zulieferern, darunter Audi, BMW, Daimler, Intel und Continental. Nach Unternehmensangaben seien bereits über zwei Millionen Fahrzeuge in Europa, Lateinamerika und den USA mit dem Marktplatz von HERE Mobility verbunden.
Gemeinsam wollen Wirecard und HERE Mobility künftig bei einer Vielzahl von Projekten zusammenarbeiten, um die Zahlungs- und Geolokalisierungsdienste der beiden Unternehmen zu nutzen – beispielswiese im Bereich prädiktiver Mobilitätsdienste: So können Konsumenten etwa Autofahrten über das System buchen und parallel einen Tisch im Restaurant in der Nähe reservieren.
Zunächst soll der Marktplatz von HERE Mobility mit Wirecards Banking- und Payment-App „boon Planet“ verknüpft werden. Auf Basis von Geolokalisierungs- und Mobilitätsprofilen sollen später zusätzliche Mehrwertdienste entwickelt werden. Dabei wird Wirecard künftig alle Zahlungen für HERE Mobility abwickeln. Erste Produkte werden Anfang 2020 bei der Tech-Messe CES in Las Vegas präsentiert.
Enormes Potenzial im Mobility-Markt
Nach Einführung aller Services rechnet Wirecard mit einem zusätzlichen Transaktionsvolumen von über zehn Milliarden Euro pro Jahr. Insgesamt dürfte der Markt für Mobilitätsleistungen noch viel größer werden: In der Unternehmensmitteilung wird eine Statista-Studie zitiert, die das Umsatzpotenzial in Europa bis 2030 auf über 400 Milliarden Euro beziffert. In China sollen es sogar mehr als 580 Milliarden Euro sein.
Kein Wunder also, dass Themen rund um die Mobilität der Zukunft auch für Wirecard an Bedeutung gewinnen. Bereits Anfang November hatte das Unternehmen seine Beteiligung an einem Konsortium um den Schweizer Fahrzeugbauer Rinspeed bekanntgegeben (DER AKTIONÄR berichtete).
Nachdem die Wirecard-Aktie am Freitag rund 3,5 Prozent schwächer aus dem Handel gegangen war, startet sie am Montagmorgen wieder positiverer in die neue Woche. Mit einem Kursplus von über einem Prozent gehört sie zu den größten Gewinnern im DAX. Aktuell befindet sie sich allerdings nur auf der Beobachtungsliste.
Hinweis nach §34 WPHG zur Begründung möglicher Interessenkonflikte: Aktien oder Derivate, die in diesem Artikel besprochen / genannt werden, befinden sich im "Real-Depot" von DER AKTIONÄR.
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