Die Aktie von Wirecard knüpft am Mittwochmorgen an die Verluste der letzten Tage an und startet rund fünf Prozent schwächer in den Xetra-Handel. Ein großer Teil der Kursgewinne seit Anfang Januar ist damit schon wieder Geschichte.
Als Grund für den Abverkauf verweisen Händler neben dem anhaltend schwachen Gesamtmarkt auf enttäuschende Zahlen des Branchenkollegen Ingenico. Der französische Zahlungsabwickler, der vor der Übernahme durch den Konkurrenten Worldline steht, sei mit der Umsatz- und Ergebnisentwicklung im abgelaufenen Geschäftsjahr hinter den Erwartungen zurückgeblieben.
Bei Wirecard selbst gab es an den vorläufigen Zahlen für 2019 Mitte Februar kaum etwas auszusetzen (DER AKTIONÄR berichtete). Von den endgültigen Zahlen am 8. April haben die Anleger also wenig zu befürchten. Die erhofften Impulse für den Aktienkurs ließen allerdings auf sich warten.
Der Vorsprung schmilzt
Nachdem die Wirecard-Aktie seit Jahresbeginn in der Spitze rund 36 Prozent an Wert gewonnen und Mitte Februar bei 145,60 Euro den höchsten Stand seit Oktober 2019 markiert hatte, ging es wieder um bis zu 20 Prozent abwärts. Kurz nach dem Handelsstart am Montag ist sie bei 117,15 Euro auf den tiefsten Stand seit Mitte Januar gefallen.
Ruhe bewahren!
Auch wenn die jüngsten Verluste schmerzhaft sind und die Comeback-Spekulation spürbar zurückwerfen, sollten investierte Anleger jetzt nicht in Panik verfallen. Die operative Entwicklung von Wirecard spricht nach wie vor für die Aktie. Zudem könnten die Ergebnisse der laufenden Bilanz-Sonderprüfung in den kommenden Wochen für neue Impulse sorgen. Die Aktie eignet sich allerdings ausschließlich für sehr risikobereite Anleger. Alle anderen setzen lieber auf einen anderen DAX-Wert.
Eine ausführliche Einschätzung dazu finden Sie hier beziehungsweise in der aktuellen AKTIONÄR-Ausgabe (09/2020).
Hinweis nach §34 WPHG zur Begründung möglicher Interessenkonflikte: Aktien oder Derivate, die in diesem Artikel besprochen / genannt werden, befinden sich im "Real-Depot" von DER AKTIONÄR.