Seit Erscheinen des ersten von zwei Artikeln in der Financial Times wird spekuliert, hinter dem Kurssturz könnte eine gezielte Attacke sogenannter Leerverkäufer gesteckt haben. Die Staatsanwaltschaft München hat Ermittlungen aufgenommen. Neuere Zahlen eines Datendienstleisters zeigen nun, dass die Leerverkaufsquote zuletzt nochmals drastisch gestiegen – und nach wie vor sehr hoch – ist.
Bei Wirecard sind Shortseller am Werk. Der Anteil ausgeliehener Aktien ist – Stand 5. Februar – im Vier-Wochen-Vergleich um unglaubliche 284 Prozent auf 6,2 Prozent der Marktkapitalisierung gestiegen, wie die Börsen-Zeitung unter Verweis auf den Datendienstleister IHS Markit berichtet. Vor Veröffentlichung des ersten von zwei Artikeln in der Financial Times, die Mitte und Ende vergangener Woche den Kurssturz um zwischenzeitlich über 40 Prozent ausgelöst hatten, betrug die Quote noch 3,1 Prozent. Sie hat sich zuletzt also noch einmal verdoppelt! Ob dieser Anstieg als alarmierend einzustufen ist, hängt nicht zuletzt von der weiteren Kursentwicklung ab. Dynamische Anstiege könnten die Leerverkäufer in die Bredouille bringen und einen sogenannten Short Squeeze auslösen. Durch die Glatt-Stellung der Short-Positionen in einem solchen Fall könnte die Aktie schnell weit nach oben schießen.
Alarmierend wäre die hohe Short-Quote aber auch dann, wenn man die bisherigen Ereignisse als Short-Attacke interpretieren würde. Denn dann würde der jüngste Anstieg der Quote darauf hindeuten, dass in Kürze eine weitere negative Meldung erscheinen könnte, die den Kurs abermals gen Süden drücken würde (so zumindest dann die Hoffnung der Leerverkäufer). Wir hatten ein solches Szenario hier skizziert.
Unabhängig der Lesart bedeutet die gestiegene Leerverkaufs-Quote eines: Die Volatilität in dem Titel dürfte auch heute und in den kommenden Tagen unverändert hoch bleiben. Gestern erst büßte die Wirecard-Aktie binnen weniger Minuten fast zehn Prozent an Wert ein, erholte sich dann aber im weiteren Handelsverlauf wieder.
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