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Wirecard-Aktie: Nächste Attacke?

Wirecard-Aktie: Nächste Attacke?
Foto: Börsenmedien AG
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Börsen. Briefing. 05.02.2019 Börsen. Briefing.

Zwei Meldungen in der Financial Times ließen die Aktie der Wirecard AG vergangene Woche kollabieren. Zwischenzeitlich summierte sich das Minus auf rund 40 Prozent. Gestern hielt der DAX-Konzern eine Telefonkonferenz ab, um eventuelle Zweifel auszuräumen. Die Aktie erholte sich daraufhin. Doch über dem Titel schwebt ein Damoklesschwert.

Mittwoch vergangener Woche sorgte ein Artikel in der Financial Times für einen Einbruch bei der Aktie der Wirecard AG. Zwischenzeitlich verlor die Aktie knapp 25 Prozent ihres Wertes, erholte sich dann bis Handelsschluss aber deutlich und beendete den Tag schließlich mit einem Minus von 13,29 Prozent. Die meisten Marktteilnehmer ahnten zu diesem Zeitpunkt nicht, dass das nur der Vorbote eines noch größeren Crashs sein würde. Analysten äußerten sich in einer ersten Reaktion pro Wirecard, bestätigten ihre positiven Einschätzungen.

 

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Am Freitag dann wurden alle offenbar auf dem falschen Fuß erwischt, Analysten wie andere Marktteilnehmer. Trotz Dementi veröffentlichte FT Alphaville-Redakteur Dan McCrum am frühen Nachmittag einen weiteren Artikel auf der Website der Financial Times. Kurz zuvor hatte das Blatt gegenüber dem Börsen.Briefing. bestätigt, dass man trotz Dementi von Wirecard weiterhin zu der „Geschichte und zur Integrität der Berichterstattung“ stehe. Später sollten Analysten die Vorgehensweise von FT und Dan McCrum kritisieren, die Scheibchenweise Veröffentlichung ohne Nennung wirklich neuer Erkenntnisse heftig monieren. Im Augenblick der zweiten Veröffentlichung spielte das aber noch keine Rolle. Die Aktie ging auf Tauchstation, fiel zwischenzeitlich um 31 Prozent, notierte für wenige Augenblicke wieder zweistellig – zum ersten Mal seit April vergangenen Jahres.

Wirecard veröffentlichte daraufhin eine weitere, etwas umfassendere Stellungnahme – und wies die Vorwürfe erneut scharf zurück. Kündigte kurze Zeit später eine Telefonkonferenz an, die schließlich am gestrigen Montag stattgefunden hat. Weitere Analysten meldeten sich im Umfeld der Telco zu Wort. Tenor weiterhin: positiv. Die Aktie – sie hat sich wieder ein Stück erholt. 

Aber: Aus der Welt ist das Thema damit nicht. Zum einen nicht, weil Wirecard noch die Ergebnisse der Untersuchung des gesamten Vorgangs durch die Compliance-Kanzlei Rajah & Tann veröffentlichen möchte, um volle Transparenz zu schaffen. Zum anderen – und das hängt wie ein Damoklesschwert über der Aktie –, weil nicht klar ist, ob die Financial Times ihre Berichterstattung mit Veröffentlichung des zweiten Artikels zur Causa „Project Tiger“ abgeschlossen hat. Verfolgt man die bisherige Arbeit von Redakteur Dan McCrum könnte man eher zum gegenteiligen Schluss kommen. Der Journalist hatte bereits in der Vergangenheit Wirecard eine ganze Artikel-Serie mit dem denkwürdigen Titel „House of Wirecard“ gewidmet. Manche sehen in seiner Arbeit einen persönlichen Feldzug gegen das deutsche Unternehmen. Angesichts dessen verwundert es auch nicht, dass Wirecard nicht der Berichterstattung der FT widersprochen hat, sondern in einer Mitteilung wissen ließ: "Wir widersprechen der Berichterstattung von Dan McCrum ausdrücklich."

Die gestrige Erholung von 13,73 Prozent im Xetra-Handel reicht nicht, um die Verluste der Vorwoche zu egalisieren. Mit 123,40 Euro ging die Aktie trotz Rebound mit über 25 Prozent schwächer aus dem Handel als vor Veröffentlichung des ersten Artikels. Offenbar trauen einige Marktteilnehmer der Ruhe nicht. Ein Grund dafür könnte sein, dass niemand (außer McCrum/FT) sagen kann, ob die FT nicht noch einmal nachlegen wird. Wenn sie noch etwas in petto hat, dann werden wir das in den nächsten Tagen erfahren. Schließlich hat ein Dementi des Unternehmens, und mag es noch so deutlich gewesen sein wie am Montag, die Zeitung auch zuletzt nicht davon abgehalten.

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