Die Privatbank Berenberg hat im Rahmen einer Clean-Energy-Studie die Nel-Aktie unter die Lupe genommen. In einer Ersteinschätzung lautet das Votum "Buy" mit einem Kursziel von 23 Norwegische Kronen. DER AKTIONÄR zeigt auf, welche Investitionsthese hinter dem Coverage des Kreditinstituts steckt und welcher Bewertungsmaßstab angelegt wird.
Technologie im Fokus
Nel sei ein Marktführer im Bereich Elektrolyse und das einzige reine Wasserstoffunternehmen, das mehr als eine Technologie (PEM und alkalisch) anbiete, so die Analysten im Rahmen der Studie. Berenberg gehe davon aus, dass dies und offensichtliche Effizienzvorteile gegenüber Wettbewerbern mit dem Wachstum des Marktes Vorteile bringen werde.
Nel sei auch führend im Betankungsgeschäft, einem Schlüsselmarkt, der das Wachstum der Brennstoffzellen-Fahrzeugflotte ermöglicht. Sicherheitsbedenken wurden laut Berenberg zerstreut, seine starken Partnerschaften und sein Technologieangebot sollten es dem Unternehmen ermöglichen, seinen Marktanteil zu halten, heißt es in der Studie.
Das Bewertungsmodell
Die Privatbank verwende bei der Bewertung einen auf Risikoszenarien basierenden Ansatz, der das Frühstadium der Branche und die Erwartung widerspiegle, dass sich das Wachstum gegen Ende dieses Jahrzehnts und im nächsten Jahrzehnt beschleunigen wird. Die Analysten kalkulieren mit einer langfristigen EBIT-Marge von 35 Prozent und einem Börsenwert mit dem 20-fachen Gewinn.
Die Nel-Aktie hat in den letzten Tagen wieder Fahrt aufgenommen. Die Berenberg-Studie hat dem Wert unter anderem Rückenwind verliehen. Ob das jüngste Zahlenwerk die Wasserstoff-Aktie anschiebt, wird sich am Mittwoch zeigen. Dann wird Nel die Zahlen zum abgelaufenen zweiten Quartal vorlegen. Aussichtsreicher Wert mit ambitionierter Bewertung – langfristig engagierte Anleger bleiben dennoch an Bord.