Auf dem Weg zu einer klimafreundlicheren Stahl-Produktion wird grünem Wasserstoff immer mehr eine Schlüsselrolle zugeschrieben. Noch zu Beginn des Jahres gab es aus der energieintensiven Stahlindustrie allerdings den Ruf nach politischer und finanzieller Hilfe, um einen Beitrag zur CO2-Minderung überhaupt leisten zu können. Nel steht in jedem Fall in den Startlöchern.
Viele Märkte für Nel-Elektrolyseure
"Wir würden gerne mehr Geschäfte im Bereich grünem Ammoniak, mehr mit CO2-freiem Stahl und mehr mit grünem Methanol machen", so Nel-Chef Jon André Løkke im Gespräch mit dem AKTIONÄR. "Bei grünem Ammoniak arbeiten wir bereits mit Yara zusammen, bei CO2-freiem Stahl sind wir derzeit am HYBRIT-Projekt beteiligt, und bei Methanol arbeiten wir an einer Reihe verschiedener Projekte."
"Darüber hinaus gibt es in Norwegen viele Projekte im Bereich der Meerestechnik, die wir unterstützen möchten. Selbst diese Märkte sind recht unterschiedlich, der Grundelektrolyseur ist derselbe, daher sehen wir ein sehr großes Potenzial für unser Elektrolyseur-Geschäft", erklärt der Firmenlenker des Wasserstoff-Pure-Players.
Interesse der Politik steigt
Bundesforschungsministerin Anja Karliczek (CDU) besuchte am Montag den Stahlkonzern Salzgitter in Niedersachsen. Mit dabei hat sie den Abgeordneten Stefan Kaufmann, seit wenigen Tagen Innovationsbeauftragter "Grüner Wasserstoff" im Ministerium. Wichtiger als dieser Titel scheint aber die Botschaft dahinter. Denn die Personalie ist Teil der neuen nationalen Wasserstoffstrategie, mit der Deutschland bei der grünen Technik weltweit führend werden will.
Die Nel-Aktie besticht weiter durch ein enorm hohes Momentum. Allerdings ist die Bewertung inzwischen mehr als sportlich. Neueinsteiger sollten nicht mehr zugreifen. Investierte Anleger reizen die Relative Stärke kurzfristig weiter aus.
(Mit Material von dpa-AFX)