Die US-Börsen haben am Mittwoch weiter nachgegeben. Vor der Veröffentlichung des Sitzungsprotokolls der US-Notenbank Fed sowie Zahlen des Tech-Riesen Nvidia hielten sich die Anleger erneut zurück. Die Lage ist angespannt, Marktbeobachter sehen eine mögliche Kehrtwende, sollte es zu einer Enttäuschung bei den Zahlen kommen.
Der Leitindex Dow Jones Industrial sank in der ersten Handelsstunde um 0,29 Prozent auf 38 450,86 Punkte. Für den marktbreiten S&P 500 ging es um 0,25 Prozent auf 4962,84 Zähler bergab. Der technologielastige Auswahlindex Nasdaq100 verlor 0,75 Prozent auf 17 414,99 Punkte und damit erneut stärker als die beiden anderen Indizes.
Zunehmend mehr Börsianer erwarten, dass die US-Notenbank Fed die Zinsen länger auf dem aktuell hohen Niveau hält, um die Inflationsgefahr angesichts der robusten Wirtschaft einzudämmen. Es gibt sogar vereinzelte Spekulationen über neue Zinsanhebungen statt der erhofften Senkungen. Daher dürfte das Fed-Protokoll der letzten Zinssitzung am Abend womöglich wieder stärker beachtet werden, denn es könnte Einblicke über das geldpolitische Vorgehen in den USA geben. Höhepunkt des Tages aber ist wohl der nachbörslich erwartete Quartalsbericht des KI-Champions Nvidia.
Der Chipkonzern Nvidia legt zwar erst nachbörslich sein Zahlenwerk vor, doch wie bereits tags zuvor, könnte das Nasdaq-Schwergewicht erneut die Stimmung in der gesamten Technologiebranche belasten. Vorbörslich ging es um weitere fast zwei Prozent abwärts. Anleger dürften in dem Bericht des Favoriten in Sachen Künstliche Intelligenz (KI) nach Hinweisen suchen, ob die KI-Euphorie des vergangenen Jahres andauern könnte. Ein Händler erklärte, dass in diesem Zusammenhang auch die Zinsentscheidungen der Fed eine wichtige Rolle spielten. Höhere Zinsen führten bei den Tech-Unternehmen dazu, dass die künftigen Gewinne weniger wert seien.
Unter den Einzelwerten rückt außerdem die Aktie des Handelsgiganten Amazon in den Fokus, denn sie wird von diesem Montag an im Dow, dem bekanntesten Wall-Street-Index, vertreten sein. Dafür muss das Papier der Drogerie- und Apothekenkette Walgreens ausscheiden. Index-Anbieter S&P begründete dies mit der stärker werdenden Bedeutung des Einzelhandels für die US-Wirtschaft. Zudem habe auch der Aktiensplit des Einzelhandelskonzerns Walmart eine Rolle gespielt, da dadurch dessen Gewichtung im Dow gesunken sei. Während Amazon vorbörslich um rund ein Prozent stiegen, gaben Walgreens knapp drei Prozent nach.
Palo Alto Networks sackten vorbörslich sogar um rund 25 Prozent ab. Die Papiere litten darunter, dass das Cybersecurity-Unternehmen seine Jahresziele kappte.
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Mit Material von dpa-AFX