Auf der Gewinnerseite finden sich zu Wochenbeginn zahlreiche Immobilien-Aktien. Im MDAX zählen Aroundtown und TAG Immobilien zur Spitzengruppe, im DAX der deutsche Branchenprimus Vonovia. Der starke Wochenstart nährt die Hoffnung, dass Vonovia und Co nun endlich wieder durchstarten. Zu Recht?
Am Freitag waren die Anleiherenditen in den USA deutlich unter 4,5 Prozent gesunken. Dadurch ist die Hoffnung wieder gestiegen, dass die Zinsen in den USA doch schneller als zuletzt erwartet sinken werden. Das wiederum könnte Auswirkungen auf die Zinspolitik der EZB haben. Davon würden die hochverschuldeten deutschen Wohnungskonzerne stark profitieren.
Auch das Ergebnis der gestrigen Bundestagswahl dürfte die Branche positiv aufgenommen haben. Dass die Grünen vermutlich nicht mehr mitregieren, erhöht die Wahrscheinlichkeit weniger strenger Mietpreisbremsen oder Einschränkungen bei Mietanpassungen. Auch Erleichterungen bei Modernisierungen und Sanierungen sind unter Schwarz-Rot wahrscheinlicher als unter einer Kenia-Koalition – und könnten die Renditen verbessern.
Mit dem gestrigen Wahlergebnis und der jüngsten Zinsentwicklung ist die Chance auf eine nachhaltige Aufwärtsbewegung bei den deutschen Immobilien-Aktien tatsächlich gestiegen. Sollten die Zinsen schneller als erwartet sinken und eine neue Regierung Erleichterungen für die Immobilienwirtschaft auf den Weg bringen, stehen die Ampeln bei Vonovia auf Grün.
Unter den großen Immobilien-Aktien bleibt Vonovia die erste Wahl. Die Aktie des Marktführers kann im Jahresverlauf durchaus in Richtung 40,00 Euro steigen. Ein Stopp bei 25,50 Euro sichert ab.
Im spekulativeren Nebenwertebereich lohnt sich ein Blick auf den AKTIONÄR-Tipp Branicks Group. Seit der Empfehlung in Ausgabe 22/24 liegt die Aktie gut 20 Prozent im Plus und hat noch immer reichlich Aufwärtspotenzial.