Vonovia-Anleger müssen sich noch bis zum 19. März gedulden. Dann legt der größte deutsche Wohnungskonzern seine Zahlen für 2024 vor. Bei Konkurrent TAG Immobilien wissen Anleger schon heute mehr: Der Konzern hat trotz eines Gewinnrückgangs die Erwartungen übertroffen. Ein gutes Vorzeichen für den Branchenprimus?
Der Immobilienkonzern TAG Immobilien hat im abgelaufenen Geschäftsjahr bei den operativen Kennzahlen und seinem Verkaufsgeschäft in Polen positiv überrascht. Wie das Unternehmen mitteilte, lagen die vorläufigen und ungeprüften Zahlen über den eigenen Prognosen.
Der für die Branche wichtige FFO II – eine Kennzahl, die sowohl Vermietungs- als auch Verkaufserlöse umfasst – sank im Jahresvergleich zwar auf 239,4 Millionen Euro (Vorjahr: 255,6 Millionen Euro), übertraf damit aber die prognostizierte Spanne von 217 bis 223 Millionen Euro deutlich.
Besonders stark fiel das bereinigte Verkaufsergebnis in Polen aus: Mit 66,2 Millionen Euro übertraf es die Erwartungen von 46 bis 52 Millionen Euro klar – auch wenn das Vorjahresniveau von 82,8 Millionen Euro nicht erreicht wurde.
Ein starkes Signal kommt auch von der Gewinnseite: Nach einem Verlust von 410,9 Millionen Euro im Jahr 2023 konnte TAG Immobilien 2024 einen Konzerngewinn von 122,1 Millionen Euro ausweisen. Die finalen und geprüften Zahlen legt das MDAX-Unternehmen am 25. März 2025 vor. Anleger dürften gespannt darauf blicken, wie sich die Aktie in den kommenden Tagen entwickelt.
Anleger nehmen die Zahlen positiv auf. Die Aktie legt im frühen Mittwochshandel gut drei Prozent zu. Damit ist nicht nur fundamental, sondern auch charttechnisch bei TAG Immobilien die Hoffnung zurückgekehrt. Der Aktie ist der Sprung über die 50-Tage-Linie sowie der Ausbruch aus dem Anfang Dezember eingeleiteten Abwärtstrend geglückt. Zudem hat die horizontale Unterstützung im Bereich des Januar-Tiefs von 12,67 Euro gehalten.
Die Zahlen von TAG Immobilien bestätigen einmal mehr, dass die großen deutschen Immobilienkonzerne die Talsohle durchschritten haben. Sinkende Zinsen und die Hoffnung auf eine neue politische Ausrichtung in der Immobilienpolitik hellen die Stimmung ebenfalls auf. DER AKTIONÄR bevorzugt allerdings die Aktie des Marktführers Vonovia.