Der Bochumer Immobilienriese Vonovia hat die Abfindung der außenstehenden Anteilseigner von Deutsche Wohnen durch einen Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrages festgelegt. Demnach sollen die Aktionäre von Deutsche Wohnen je Anteil 0,7947 Aktien von Vonovia erhalten, wie die beiden Unternehmen nun am Wochenende erklärten.
Darüber hinaus ist geplant, dass die Aktionäre von Deutsche Wohnen eine jährliche Ausgleichszahlung in Höhe von brutto 1,22 Euro je Anteilscheine für jedes volle Geschäftsjahr erhalten werden. Dieser konkrete Plan muss allerdings noch von einem gerichtlich bestellten Vertragsprüfer bestätigt werden. Vonovia hatte im September angekündigt, dass man für die übernommene Deutsche Wohnen einen Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag abschließen wolle.
Die Aktionärsvertreter zeigten sich mit der Offerte an die Deutsche-Wohnen-Aktionäre nicht sonderlich zufrieden. So erklärte Daniel Bauer von der Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger (SdK) gegenüber dem Handelsblatt: "Auf den ersten Blick erscheint das Umtauschverhältnis im Rahmen der Erwartungen." So fällt die Ausgleichszahlung niedriger aus als zunächst erwartet worden war. Auf seiner Homepage wies Vonovia noch daraufhin, dass "der Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag zu seiner Wirksamkeit der Zustimmung der Hauptversammlungen der Deutsche Wohnen benötigt, die für den 23. Januar 2025 geplant ist, und der Vonovia, die für den 24. Januar 2025 einberufen werden soll, sowie der Eintragung in das Handelsregister der Deutsche Wohnen."
DER AKTIONÄR bleibt grundsätzlich für die Vonovia-Aktie zuversichtlich gestimmt. Die Aussichten sind gut und die Bewertung ist günstig. Aus charttechnischer Sicht wäre nun wichtig, dass die horizontale Unterstützung im Bereich von 30,00 Euro hält. Dann besteht weiterhin die Chance auf einen Rebound zurück in Richtung Jahreshoch. Ein Einstieg drängt sich nicht auf, bis sich die Lage wieder aufgehellt hat. Wer die DAX-Titel bereits im Portfolio hat, beachtet weiterhin den Stoppkurs bei 25,50 Euro.