VW will Mitte kommenden Jahrzehnts selbstfahrende Autos "in großem Maßstab" in die kommerzielle Nutzung bringen. Dafür bündelt der Konzern die Aktivitäten in der neuen Tochterfirma Volkswagen Autonomy. Am Mittwoch könnte VW mit den Q3-Zahlen neue Impulse liefern.
Volkswagen Autonomy soll auch die Zusammenarbeit mit Fords Roboterwagen-Firma Argo AI fortführen und in den kommenden Jahren Ableger im Silicon Valley und China aufbauen.
Der neue Zeithorizont ist ein weiterer Beleg dafür, dass es deutlich länger dauern wird, Roboterwagen zur Marktreife zu bringen, als noch vor einigen Jahren in Aussicht gestellt wurde. So wurden branchenweit oft 2020 oder 2021 als Zielmarken genannt. Bisher gibt es jedoch nur wenige Tests mit kommerziellem Betrieb von Robotaxis in einzelnen kleinen Gebieten - vor allem in den USA.
VW schickte im April für seine ersten Roboterwagen-Tests in einer deutschen Großstadt fünf Elektro-Golfs auf einige Hamburger Straßen. Der Konzern will ein selbstfahrendes System entwickeln, das als Standardmodul in allen Konzernmarken eingesetzt werden kann. Mehr als die Hälfte der Mitarbeiter der Tochter Autonomy werde in München und Wolfsburg arbeiten, hieß es. Der Standort in München solle zugleich auch zum europäischen Hauptsitz von Argo AI werden.
Seit Jahren arbeiten Autohersteller, Branchenzulieferer, Start-ups sowie auch und Tech-Firmen wie Apple und Uber daran, Technologie für Roboterwagen zu entwickeln. Waymo gilt bisher als besonders weit.
Dennoch: VW macht Ernst. Herbert Diess treibt den Wandel Richtung Elektromobilität und selbst fahrende Autos wie kein anderer deutscher Autobauer voran.
Am Mittwoch wird Volkswagen Zahlen für das dritte Quartal vorlegen. Analysten erwarten einen Umsatz von 57,75 Milliarden Euro, bei einem Gewinn je Aktie von 6,62 Euro.
Gleichzeitig könnte Konzernchef Herbert Diess neue Impulse liefern. Neue Statements in Sachen Elektromobilität und mögliche neue Kooperationen wären weitere Kurstreiber für die Aktie.
Diese hat zum Wochenstart weiter zugelegt. Aus technischer Sicht wartet der nächste Widerstand bei 179,63 Euro. Wird auch diese Marke genommen, lautet das Ziel 191,78 Euro.
(Mit Material von dpa-AFX).