Volkswagen wildert in der Chefetage von BMW. Laut dem „Manager Magazin“ will VW den Einkaufschef des bayerischen Autobauers nach Wolfsburg lotsen. Am Mittwoch wird VW die Zahlen für das dritte Quartal vorlegen. Die Aktie hat in den letzten Tagen einiges vorweggenommen. Wie viel Potenzial steckt noch im Papier des Autobauers?
Wolfsburger bestätigten am Freitag grundsätzlich, dass ein Wechsel von BMW-Einkaufschef für Nordamerika, Murat Aksel, diskutiert wird. Aksel soll im Sommer 2020 Beschaffungsvorstand der Kernmarke VW Pkw werden. "Über weitere Details im Zusammenhang mit der personellen Veränderung können wir jedoch erst zu einem späteren Zeitpunkt informieren", hieß es von Volkswagen.
VW-Konzernchef Herbert Diess - bis Mitte 2015 selbst BMW-Vorstand - soll Aksel seit längerem gut kennen. Es ist nicht das erste Mal, dass der heutige Vorstandsvorsitzende des weltgrößten Autoherstellers zur Besetzung von Top-Positionen bei der Münchner Konkurrenz wildert.
Am Mittwoch wird Volkswagen Zahlen für das dritte Quartal vorlegen. Gleichzeitig könnte Konzernchef Herbert Diess neue Impulse liefern.
Neue Statements in Sachen Elektromobilität und mögliche neue Kooperationen wären weitere Kurstreiber für die Aktie, die in den letzten Tagen bereits deutlich zugelegt hat.
Und das obwohl die Voraussetzungen für die Autobauer alles andere als gut sind. „Mit den durch US-Präsident Donald Trump ausgelösten Zoll- und Wirtschaftskriegen ist erstmals die Autoindustrie der Ausgangspunkte für einen weltweiten Konjunkturabschwung. Die deutsche Autoindustrie wird durch Donald Trump erheblich geschädigt“, sagt Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer vom CAR-Institut.
Die Aktie hat nach einem Zwisdenspurt bis auf 175,65 Euro eine Atempause eingelegt. Diese kann das Papier in den Bereich zwischen 166 und 161 Euro führen. Im Anschluss könnte die Aktie dann in einem freundlichen Gesamtmarkt bis zum nächsten horizontalen Widerstand bei 179,63 Euro laufen. Wird auch diese Marke genommen, lautet das Ziel 191,78 Euro.