Der Volkswagen-Konzern hinkt insbesondere der chinesischen Konkurrenz, aber auch Tesla in Sachen E-Mobilität hinterher. Neben Softwareproblemen dämpfen zu wenig innovative Modelle und mangelnde Profitabilität die Weiterentwicklung bei VW. Doch für diese Herausforderungen wählt der Autobauer nun immer öfter einen neuen Weg.
Dabei greifen die Wolfsburger immer häufiger auf Kooperationen zurück. So wurde erst kürzlich bekannt, dass VW unter anderem für sein 20.000-Euro-Elektroauto einen Partner sucht. Aktuell ist Renault ein heißer Kandidat. Mehr dazu hier.
Darüber hinaus hat sich der Autobauer im Sommer eine rund fünf-Prozentige Beteiligung am chinesischen Newcomer XPeng gesichert, um dort zusammen einige Elektromodelle schneller auf den Markt zu bringen. Im April hat VW zudem ein Joint Venture mit dem ebenfalls aus China stammenden Softwarekonzern ThunderSoft gegründet, um Fortschritte beim Infotainment zu erzielen. Besonders in China – dem für VW mit Abstand wichtigsten Markt – spielt die Technologie im Cockpit und das Infotainment eine große Rolle.
Daher sind vor allem Probleme und Verzögerungen bei der Software-Tochter Cariad weiterhin ein großes Problem für den Autobauer. Um schnellere Fortschritte zu erzielen, ist die VW-Tochter ebenfalls ein Joint Venture mit der chinesischen Horizon Robotics eingegangen. Berichte dazu gab es bereits im vergangenen Jahr. Im November wurde das Gemeinschaftsunternehmen dann offiziell unter dem Namen Carizon gegründet. Die Ambitionen des neuen Unternehmens unterstreicht die Personalpolitik. Neben 300 Arbeitnehmern, die bis Ende des Jahres eingestellt werden sollen, wechselt auch der Horizon-Mitgründer und Technologiechef Huang Chang zu Carizon.
Mit Cariad hat sich Volkswagen verrannt, zudem droht der Konzern in China zurückzufallen. Ohne fremde Hilfe dürfte es für die Wolfsburger schwierig werden. Daher sind die Kooperationen, die der Autobauer zunehmend eingeht positiv zu werten, vor allem da diese auch Kosten sparen dürften. Dennoch: Ein echter Gamechanger aus Sicht des Konzerns ist nicht in Sicht. Daher sind die VW-Vorzüge ist im Autosektor derzeit nicht erste Wahl.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Volkswagen Vz..