Die Aktie von Volkswagen konnte am Mittwoch mit einem Plus von mehr als fünf Prozent als Top-Gewinner im DAX aus dem Handel gehen. Dabei gelang auch der Sprung über die 90-Tage-Linie. Gute News aus China sowie ein positiver Analystenkommentar haben beflügelt. Nun rücken die nächsten Widerstände in den Fokus.
Zum Thema Xinjiang konnte Volkswagen Positives vermelden: Die von den Wolfsburgern beauftragten Prüfer haben nach eigenen Angaben keine Hinweise auf Zwangsarbeit in dem umstrittenen Werk in der chinesischen Provinz gefunden.
Dies stimmte auch Citigroup-Analyst Harald Hendrikse optimistisch für eine Trendwende. Er glaubt, dass viele europäische Anleger zurückkommen werden, die aufgrund ihrer Nachhaltigkeitsanforderungen keine VW-Aktien mehr kaufen durften.
Zudem scheint es bei Volkswagen beim großen Sparprogramm voranzugehen. Volkswagen will die Verhandlungen über das Milliarden-Sparprogramm nach Darstellung des Betriebsrates noch in diesem Jahr abschließen. "Unsere Verhandlungen mit dem Unternehmen sind auf der Zielgeraden", sagte Betriebsratschefin Daniela Cavallo am Mittwoch laut Mitteilung bei der Betriebsversammlung in Wolfsburg. "Wir wollen die Eckpunkte bis Jahresende festgelegt haben." Sie sei zuversichtlich, dass dies bis Weihnachten gelinge, sagte Cavallo.
Markenchef Thomas Schäfer kündigte auf der Versammlung eine erste konkrete Sparmaßnahme an: Der geplante Neubau des Entwicklungszentrums "Campus Sandkamp" werde gestrichen. Statt 800 Millionen Euro in den Neubau zu investieren, wolle man nun für 450 Millionen Euro bestehende Gebäude aufrüsten.
Das im Sommer angekündigte "Performance Programm" soll die Kosten von Europas größtem Autobauer bis 2026 um zehn Milliarden Euro senken und die Umsatzrendite von zuletzt 3,4 auf 6,5 Prozent erhöhen.
Die Aktie von Volkswagen hat sich zuletzt zwar etwas von ihren Tiefs lösen können. Mit dem Kursanstieg vom Mittwoch ist der Sprung über die 90-Tage-Linie gelungen. Die nächsten Hürden warten nun im Bereich von 115 Euro sowie knapp darüber in Form der 200-Tage-Linie. Ein Sprung darüber würde ein neues Kaufsignal bedeuten. Volkswagen kämpft derzeit mit vielen Baustellen. Hier muss der Konzern in den kommenden Monaten und Jahren kräftig Gas geben. Nächster wichtiger Termin ist der 15. Dezember. Dann veröffentlicht Volkswagen die Auslieferungszahlen für November.
(Mit Material von dpa-AFX)
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