Die Aktie von Volkswagen kann am Montagmorgen deutlich zulegen. Zum einen profitiert das Papier von einem möglichen Tankzuschuss in Deutschland, zum anderen von den zuletzt guten Zahlen sowie einer Empfehlung der US-Bank-JPMorgan. Auf der Handelsplattform Tradegate geht es am frühen Vormittag bei VW gut drei Prozent nach oben auf 151,04 Euro.
Die US-Bank JPMorgan hat die Einstufung für Volkswagen nach Geschäftszahlen und Prognosen für 2022 auf "Overweight" mit einem Kursziel von 235 Euro belassen. Letztere seien sehr solide ausgefallen, schrieb Analyst Jose Asumendi in einer ersten Einschätzung am Freitag. Die Annahmen für das laufende Jahr belegten die Stärke des Konzerns in den verschiedenen Regionen und wie der Konzern trotz Herausforderungen die Ergebnisse und die Barmittel verbessern wolle.
Der Volkswagen-Konzern hat 2021 ungeachtet der zähen Versorgungskrise mit Mikrochips einen deutlich höheren Gewinn eingefahren. Wie BMW, Mercedes-Benz oder der Opel-Mutter Stellantis gelang es den Wolfsburgern, ihre Finanzkennzahlen zu verbessern. Für das laufende Jahr zeigt sich Europas größte Autogruppe bisher recht zuversichtlich. Doch insbesondere der Krieg in der Ukraine mit seinen schwer kalkulierbaren Folgen für die Energie- und Rohstoffpreise sowie die Sicherheit lebenswichtiger Lieferketten sorgt für Unruhe.
Noch ist die Lage für VW – trotz des Stresses im Elektronik-Einkauf – relativ komfortabel. Unterm Strich verdiente das Unternehmensgeflecht mit Marken wie VW-Pkw, Audi, Porsche, Skoda oder Seat im vorigen Jahr 15,4 Milliarden Euro. Wie der Konzern am Freitagabend auf Grundlage vorläufiger Zahlen berichtete, waren das nahezu drei Viertel mehr an Nettoertrag als 2020. Nach den coronabedingten Absatzproblemen des Vorjahres wuchs der Umsatz um 12,3 Prozent auf 250,2 Milliarden Euro.
Nach der deutlichen Korrektur seit Mitte Februar konnte die Aktie von VW zuletzt wieder nach oben drehen. Ein wichtiges charttechnisches Signal wäre der Sprung über die 160-Euro-Marke.