Wie berichtet, wird der Batteriehersteller Varta seine ursprünglichen Jahresziele nicht erreichen. Wegen trüberer Konjunkturaussichten und hoher Rohstoff-, Energie- und Transportkosten wird das Unternehmen weniger Umsatz und Gewinn machen. Der Zeitpunkt der Ankündigung stößt vielen Anlegern über auf. Dementsprechend schwach notiert Varta im vorbörslichen Hande.
Bei Lang & Schwarz wird die Aktie am frühen Morgen bei 68 Euro taxiert. Am Freitagabend noch notierte Varta bei Tradegate bei 80,60 Euro. Das ist ein Minus von 15,6 Prozent.
Damit steht die Aktie nur noch knapp oberhalb des Jahrestiefs vom 12. Mai bei 67,88 Euro. Sollte diese Unterstützung gerissen werden, droht ein Abrutschen in den Bereich von 50 Euro.
Wie der Batteriehersteller am Samstagmorgen – eine für eine Gewinnwarnung ungewöhnliche Ankündigungszeit – mitteilte, dürfte der Umsatz 2022 nun 880 bis 920 Millionen Euro erreichen, statt der bisher erwarteten 950 Millionen bis 1 Milliarde. Beim bereinigten operativen Ergebnis (EBITDA) werden 200 bis 225 Millionen Euro erwartet. Hier wurden bislang 260 bis 280 Millionen Euro angestrebt. Kundenprojekte verzögerten sich, hieß es.
Der Druck aufs Geschäft scheint zuletzt angedauert zu haben. So kann das Unternehmen höhere Kosten nur mit Verzögerung auf Kunden umlegen. Im ersten Halbjahr fiel der Umsatz den Angaben zufolge auf Basis vorläufiger Zahlen um gut fünf Prozent auf 376,8 Millionen Euro und das bereinigte operative Ergebnis brach um fast 40 Prozent auf 68,9 Millionen Euro ein. Damit blieb das Unternehmen unter den eigenen Zielen. Die endgültigen Resultate sollen am 11. August folgen.
Sowohl fundamental als auch technisch betrachtet schaut es um Varta aktuell nicht gut aus. Zudem sorgt der Tag der Mitteilung für Unmut bei den Anlegern. Kurzfristig könnte die Aktie daher stärker unter Druck geraten. Wahrscheinlich wird die Aktie erst wieder nachhaltig Fahrt aufnehmen, wenn sich abzeichnet, dass der Konzern im Bereich CoinPower weiter profitabel wächst und in den nächsten Quartalen mit seinen Investitionen im lukrativen E-Mobilitäts-Segment wie geplant Fuß fassen kann.
(mit Material von dpa-AFX)