DER AKTIONÄR – Unsere App
Nach einer kurzen Erholungsbewegung hat die Varta-Aktie die wichtige Unterstützung im Bereich um 75 Euro unterschritten. Nachdem diese Marke zumindest kurzfristig keinen ausreichenden Halt gegeben hat, ist ein erneuter Test des Jahrestiefs bei 67,88 Euro nicht ausgeschlossen. Oder melden sich die Bullen vor dem Wochenende noch einmal zurück?
Sie interessieren sich für die Welt der heimischen Nebenwerte? Mit den kostenlosen Real-Depot News können Sie sich unverbindlich ein Bild von den vielseitigen Anlagemöglichkeiten im Small-Cap-Bereich machen. AKTIONÄR-Redakteur Michael Schröder schreibt Ihnen seine Einschätzung zu interessanten Investmentideen und aussichtsreichen Nebenwerten.
Im ersten Quartal haben die steigenden Rohstoffpreise und die Unterbrechungen bei den Lieferketten Varta leicht ausgebremst. Die Zahlen für das zweite Quartal am 11. August werden zeigen, ob der Batteriehersteller die Probleme in den Griff bekommen hat und wieder Fahrt aufnehmen konnte. Erste Analysten sehen das Erreichen der Jahresprognosen in Gefahr.
Ansonsten hat sich an der Story nichts Wesentliches geändert: Der Konzern will als treibende Kraft bei den kleinen Knopfzellen für Hörgeräte und kabellose Kopfhörer (CoinPower) in Zukunft auch die Autobranche unter Strom setzen. „CoinPower war nur die Speerspitze in den Wachstumsmarkt der Lithium-Ionen-Technologie“, so Vorstand Herbert Schein vor wenigen Wochen auf der Hauptversammlung.
„Wir haben unsere Erfahrung auf größere Zellen übertragen und sie mit weiteren Innovationen angereichert. Herausgekommen sind unsere Li-Ionen-Rundzellen. Sie können schneller geladen werden als andere Li-Ion-Zellen auf dem Markt und können mehr Power liefern.“ Es ist aber noch ein weiter Weg, bis im Rahmen der geplanten E-Offensive ab 2024 erste Umsätze realisiert werden können.
„Wir werden am Ende dieses Jahrzehnts ein Multi-Milliarden-Konzern sein. Die erste Milliarde erzielen wir vielleicht nicht mehr ganz in diesem Jahr, aber dann im kommenden Jahr“, so Schein weiter. „Weil wir weiter innovativ sind. Weil wir neue Produkte präsentieren, die unseren Kunden einen strategischen Wettbewerbsvorteil verschaffen.“
Das Fazit hat Bestand: Operativ muss der Konzern derzeit einige Hindernisse umschiffen. Erst wenn sich abzeichnet, dass Varta im Bereich CoinPower weiter profitabel wächst und in den nächsten Quartalen mit seinen Investitionen in dem lukrativen der E-Mobilitäts-Segment wie geplant Fuß fassen kann, dürfte die Aktie wieder nachhaltig Fahrt aufnehmen. Kurzfristig droht nach dem charttechnischen Verkaufssignal zwar das Abrutschen auf ein neues Jahrestief. Doch es wäre nicht das erste Mal, wenn sich die Varta-Bullen dann wieder zurückmelden.
(Mit Material von dpa-AFX)
