Aktuell herrscht Funkstille bei Varta. Die Zahlen für das zweite Quartal stehen erst für den 11. August auf der Agenda. Im ersten Quartal haben die steigenden Rohstoffpreise und die Unterbrechungen bei den Lieferketten den Batteriehersteller ausgebremst. Erste Analysten sehen das Erreichen der Jahresprognosen in Gefahr. Ein massiver Insiderverkauf und ein angeschlagener Chart passen da ins Bild.
Nach einer kurzen Erholungsbewegung steuert die Aktie wieder auf die vor allem kurzfristig wichtige Unterstützung im Bereich um 75 Euro zu. Bietet diese Marke keinen ausreichenden Halt, würde der Abwärtsdruck zunehmen. Ein erneuter Test des Jahrestiefs bei 67,88 Euro wäre nicht ausgeschlossen.
Heute Mittag lief zudem ein Insiderverkauf über den Ticker. Mehrheitsaktionär Michael Tojner – das von ihm geführte Schweizer Industrie-Konglomerat Montana Tech Components hält rund 55,9 Prozent aller Varta-Anteile – hat demnach am 11. Juli bei Kursen von 78 Euro 200.000 Varta-Aktien im Wert von 15,6 Millionen Euro verkauft. Sicher, Tojner ist bereits in der Vergangenheit mit einigen Insiderverkäufen in Erscheinung getreten, doch das Volumen fiel diesmal deutlich höher aus als bisher.
Das Fazit hat Bestand: Operativ muss der Konzern derzeit einige Hindernisse umschiffen. Erst wenn sich abzeichnet, dass Varta im Bereich CoinPower weiter profitabel wächst und in den nächsten Quartalen mit seinen Investitionen in dem lukrativen der E-Mobilitäts-Segment wie geplant Fuß fassen kann, dürfte die Aktie wieder nachhaltig Fahrt aufnehmen. Kurzfristig droht sogar ein charttechnisches Verkaufssignal – und damit das Abrutschen auf ein neues Jahrestief.