Fundamentale Neuigkeiten gibt es bei Varta derzeit keine. Das wird sich im Rest des Jahres nicht mehr ändern. Ein Blick auf den aktualisierten Finanzkalender des angeschlagene Batterieherstellers zeigt: Der noch fehlende Geschäftsbericht für das Jahr 2023 soll erst Ende Januar 2025 vorliegen. Auch die ausstehenden Quartalsberichte 2024 sollen dann vorgelegt werden.
Ursprünglich war die Veröffentlichung des Geschäftsberichts 2023 am 28. März 2024 geplant. Eine Cyberattacke auf die IT-Systeme des Konzerns machte dies unmöglich. Zuletzt hatte Varta die Veröffentlichung der testierten Zahlen 2023 für den 30. Oktober angekündigt. Angaben zum ersten Quartal 2024 sollten dann im November folgen.
Die erneute Verzögerung begründet ein Firmensprecher laut der Börsen-Zeitung mit der finanziellen Restrukturierung nach dem Unternehmensstabilisierungs- und -restrukturierungsgesetz (StaRUG). Ein Testat des Wirtschaftsprüfers PwC und damit eine Veröffentlichung seien demnach erst nach Abschluss dieses Sanierungsverfahrens möglich.
AKTIONÄR-Leser wissen: Die Sanierungskonzept auf Grundlage des StaRUG sieht unter anderem eine vereinfachte Herabsetzung des Grundkapitals auf null Euro vor. Die Aktionäre würden dabei kompensationslos herausgedrängt, die Börsennotierung aufgegeben.
Als nächster Schritt im umstrittenen StaRUG-Verfahren dürfte der Restrukturierungsplan beim zuständigen Amtsgericht eingereicht werden. Ist dieser rechtskräftig, könnte Anfang des kommenden Jahres dem Vernehmen nach das Delisting der noch immer rege gehandelten Aktie folgen.
Und trotzdem wird die Aktie immer wieder zum Spielball der Zocker: Anfang Oktober kletterte die Aktie von 1,50 Euro innerhalb weniger Tage bis auf ein Hoch bei 6,85 Euro – ein Plus von mehr als 350 Prozent. Nach einer scharfen Korrektur geht das Spiel in dieser Woche von vorne los. Nach einem Schlusskurs am Freitag bei 2,76 Euro steigt die Aktie heute im Hoch erneut um über 25 Prozent im Hoch auf 3,48 Euro an - und das bei der aktuellen Meldungslage.
Das Fazit des AKTIONÄR hat Bestand: Auch wenn die Aktie in den nächsten Tagen erneut gespielt wird, beobachten Anleger das wilde Treiben nur von der Seitenlinie.