Die Aktien von Uniper haben am Dienstag im späten Handel gleich doppelt Rückenwind bekommen. Zuerst profitierten sie kräftig von Spekulationen über eine bevorstehende Wiederaufnahme der Gaslieferungen Russlands. Danach sorgte ein Bericht über eine nahende Einigung mit der Bundesregierung auf staatliche Hilfen für zusätzlichen Schub.
Agenturmeldungen, wonach die russischen Gaslieferungen durch die Pipeline Nord Stream 1 nach Abschluss der geplanten Wartungsarbeiten voraussichtlich am Donnerstag wieder aufgenommen werden könnten, ließen die Uniper-Aktie bis zum Xetra-Handelsschluss bereits um 10,1 Prozent auf 10,40 Euro steigen (DER AKTIONÄR berichtete).
Im nachbörslichen Handel auf Tradegate stiegen die Papiere dann aber in der Spitze um weitere 5,6 Prozent auf zuletzt 10,98 Euro. Grund ist ein Bericht, wonach eine Einigung mit der Bundesregierung auf staatliche Hilfen näher rückt. Konkret meldet die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf Kreise, dass die Bundesrepublik Milliarden in den Versorger stecken könnte – unter anderem mit einer direkten Beteiligung. Die Regierung könnte am Ende eine Sperrbeteiligung von bis zu 30 Prozent an Uniper erlangen, hieß es.
Der Energieversorger war wegen der Drosselung russischer Gaslieferungen durch die Ostseepipeline Nord Stream 1 unter Druck geraten. Am Vortag wurde daher eine milliardenschwere Kreditlinie der staatlichen Förderbank KfW ganz ausgeschöpft und zudem weitere Mittel beantragt.
Zwar scheint sich die Lage für den gebeutelten Energieversorger aktuell etwas aufzuhellen, die Gaskrise ist damit aber noch lange nicht vom Tisch. Anleger lassen sich von der aktuellen Gegenbewegung nicht in Versuchung führen und bleiben an der Seitenlinie.
Mit Material von dpa-AFX.