Enttäuschung für Twitter-Aktionäre: Tech-Milliardär und Tesla-Chef Elon Musk will den Kurznachrichtendienst nicht mehr kaufen. Twitter will die Übernahme nun zwar vor Gericht durchboxen, für die Aktien ging es zunächst dennoch nach unten. Die Anteilscheine fielen am Montag mehr als elf Prozent auf 32,65 Dollar.
Twitter stellt nun die Weichen für eine juristische Auseinandersetzung mit Tech-Milliardär Elon Musk um dessen Versuch, die Übernahme des Online-Dienstes abzublasen. Twitters Anwälte hielten in einem Brief an Musks Rechtsvertreter fest, seine Aufkündigung des Deals sei aus Sicht des Unternehmens "ungültig und unrechtmäßig". Twitter habe anders als von Musk behauptet nicht gegen die Übernahmevereinbarung verstoßen, heißt es in dem am Montag veröffentlichten Schreiben. Hingegen verletze Musk mit seinem Rückzieher die Übereinkunft wissentlich und absichtlich.
Musk hatte am Freitag mitgeteilt, dass er von der Vereinbarung zum Kauf von Twitter für rund 44 Milliarden Dollar zurücktrete. Zur Begründung verwies er auf seine bisher nicht belegten Behauptungen, dass Twitter deutlich mehr Fake-Accounts habe als die vom Unternehmen stets genannte Schätzung von weniger als fünf Prozent. Seine Anwälte führten unter anderem an, Twitter sei seiner Pflicht aus dem Vertrag nicht nachgekommen, Musk den nötigen Datenzugang zur Überprüfung der Zahlen bereitzustellen.
Twitter kündigte bereits an, am offiziellen Sitz des Unternehmens im Bundesstaat Delaware vor Gericht gehen zu wollen. Dort kann der Delaware Chancery Court auch den Vollzug einer Übernahme anordnen.
Twitter steuert also wohl auf Monate der Ungewissheit zu. Denn auch wenn Experten die Firma im Rechtsstreit in einer besseren Position sehen, bleibt unklar, ob man den reichsten Menschen der Welt zu einer Übernahme zwingen möchte, die er nicht will. In jedem Fall hinterlässt das zermürbende Hickhack um den Deal deutliche Spuren bei dem Kurznachrichtendienst.
In jedem Fall hinterlässt das zermürbende Hickhack um den Deal deutliche Spuren bei dem Kurznachrichtendienst, weshalb sich Anleger weiterhin von den Papieren fernhalten sollten.