Sebastian Ebel, der Vorstandsvorsitzende von TUI, strebt an, Kreuzfahrten für alle Zielgruppen attraktiver zu gestalten. Das sagte er in einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung. Laut ihm ist die Nachfrage nach Kreuzfahrten derzeit wieder sehr hoch und wird voraussichtlich stabil bleiben, insbesondere im höherpreisigen Segment.
Ebel betont den Komfort, den Kreuzfahrten insbesondere älteren Menschen bieten, und die Beliebtheit von Themen-Kreuzfahrten mit Schwerpunkten wie Heavy Metal oder Schlager, die auch neue und jüngere Kunden ansprechen.
Der Reiseveranstalter möchte jedoch seinen Fokus verstärkt auf diese jüngeren Zielgruppen legen, obwohl ihr stark ausgeprägtes Umweltbewusstsein im Konflikt mit der oft als klimaschädlich angesehenen Kreuzfahrt steht. Ebel erklärt jedoch, dass der Tourismus durch die Ausflüge der Passagiere und die lokalen Einkäufe Wohlstand in die besuchten Länder bringt. Dieser Wohlstand könnte dazu führen, dass die Regionen nicht mehr so stark von der Abholzung der Regenwälder als wirtschaftlichem Faktor abhängig sind.
In Bezug auf die klimaschädlichen Emissionen der Kreuzfahrtschiffe verweist Ebel auf die Einhaltung der verbindlichen SBTi-Ziele (Science Based Targets Initiative). Diese sehen eine Reduzierung der CO₂-Emissionen der gesamten Flotte um 27,5 Prozent im Vergleich zu 2019 vor. Der Konzern hat diese Ziele bis 2030 zugesagt. TUI hat auch ambitionierte interne Ziele für den Klimaschutz. Ebel zufolge sollen in den nächsten zehn Jahren alle Schiffe auf CO₂-freie "Green Fuels" umgestellt werden. Auch dadurch erhofft sich der TUI-Chef eine größere Akzeptanz für Kreuzfahrten.
Die Zukunftspläne von TUI klingen vielversprechend. Doch der Aktie helfen sie bislang nicht. Solange die Papiere kein Momentum nach oben andeuten, sollten Anleger Abstand halten.