Angesichts einer deutschen Reisewarnung für große Teile Spaniens und die Ferieninseln Balearen lassen Anleger bei den TUI-Aktien weiter Vorsicht walten. Ein Test des Corona-Crash-Tiefs von Mitte März ist nicht auszuschließen.
TUI hat nach der Reisewarnung alle Pauschalreisen in die Region abgesagt. Expertensind sich einig: Zum Ende der Sommersaison ist das ein weiterer schwerer Schlag für den Reiseveranstalter. Spanien ist eines der wichtigsten Reiseziele für TUI. Zudem ist nicht abzusehen, wann die Warnung wieder aufgehoben werden könnte.
TUI hat in der vergangenen Woche bereits die Zahlen für das dritte Quartal, in das der wochenlange weltweite Lockdown fiel, vorgelegt: Die Verluste von 1,4 Milliarden Euro waren noch schlimmer als ohnehin befürchtet. Um zu überleben, hat man sich Staatshilfen in Höhe von drei Milliarden Euro gesichert.
Mit einer schnellen Wiederbelebung der Nachfrage ist nicht zu rechnen. Die Aussage des Reiseveranstalters im Geschäftsbericht, in zwei Jahren werde die TUI Group "stärker, schlanker, digitaler und agiler in einem voraussichtlich erheblich konsolidierten Markt auftreten“, ist aus heutiger Sicht mit (zu) vielen Fragezeichen behaftet.
Die Aktie könnte in den nächsten Tagen Kurs auf das Corona-Crash-Tief vom 16. März nehmen. Damals rutschte der Titel auf 2,42 Euro ab. Anleger bleiben weiterhin außen vor.
(Mit Material von dpa-AFX)