TUI hofft nach ernüchternden Sommermonaten nun auf das vierte Quartal. Zu diesem Zeitpunkt läuft die pauschale Reisewarnung für einen Großteil der Welt wegen der Corona-Pandemie aus. Länderspezifische Hinweise sollen dann als globaler Kompass fungieren. Für TUI gehen die Beschlüsse der Bundesregierung allerdings noch nicht weit genug.
Der Reisekonzern Tui begrüßt zwar das Ende der pauschalen Reisewarnungen für gut 160 Länder außerhalb der EU und des Schengen-Raumes. Ab Oktober stärker zu auf die einzelnen Staaten zugeschnittenen Bewertungen überzugehen, sei ein guter Ansatz, sagte ein Konzernsprecher der dpa. "Aber das sollte nur ein erster Schritt sein." Es sei für die Branche jetzt wichtig, dass es noch genauere, lokale Warnungen gebe - ähnlich wie man das Infektionsgeschehen in Deutschland auf Landkreisebene beobachte.
Dem Reiseveranstalter zufolge beachten die allermeisten Urlauber die Hygieneregeln auch in den Ferien, indem sie Masken tragen und Abstand halten. "Insofern müssen wir im Herbst zu einem System kommen, in dem man den pflichtbewussten Pauschalreisenden nicht bestraft", hieß es.
Und das Pauschalreisen prinzipiell noch durchaus im Trend liegen, belegen Buchungen bei der TUI für den Sommer 2021. Diese liegen nach Angaben des Unternehmens deutlich über den Zahlen des Vorjahres: „Einerseits haben Gäste ihren Urlaub aus diesem Sommer übertragen, andererseits gibt es auf Grund der günstigen Marketinginitiativen in den letzten Wochen auch viele Neubuchungen", so ein TUI-Konzernsprecher
TUI ist trotz offenbar ordentlicher Buchungszahlen fürs kommende Jahr nach wie vor in schwierigen Fahrwasser. Inwieweit ab dem 1. Oktober womöglich mehr Menschen in den Urlaub fahren, bleibt abzuwarten. Letztlich dürfte das konkrete, unberechenbare Infektionsgeschehen an dem jeweiligen Urlaubsort die Lage bestimmen. Vor dem Hintergrund steht die Aktie weiterhin nicht auf der Kaufliste des AKTIONÄR.
(Mit Material von dpa-AFX)