Die Ölpreise haben sich am Donnerstag weiter von ihren deutlichen Verlusten seit Beginn des Monats erholt, doch den Aktienkursen einiger großer Ölproduzenten wie etwa TotalEnergies oder ENI hilft dies aktuell eher wenig. Bis zum Mittag knüpften die Öl-Notierungen jedenfalls an die Aufschläge vom Vortag an und bauten die Gewinne aus dem frühen Handel aus.
Ein Barrel der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Februar kostet 75,60 US-Dollar, ein Plus von 1,34 Dollar im Vergleich zum Vortag. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur Januar-Lieferung stieg um 1,24 Dollar auf 70,71 Dollar.
Für Preisauftrieb sorgte am Erdölmarkt die Aussicht auf sinkende Zinsen in den USA. Am Mittwochabend hatte die US-Zentralbank Federal Reserve ihre Leitzinsen zwar unverändert gelassen. Zudem wurden aber Signale für Zinssenkungen im kommenden Jahr gesendet. Von niedrigeren Zinsen dürfte die Konjunktur der Vereinigten Staaten und damit die Rohölnachfrage in der größten Volkswirtschaft der Welt profitieren.
Rückenwind für Brent, WTI & Co habe es auch durch die jüngste Entwicklung der Ölreserven in den USA gegeben. Am Vortag war bekannt geworden, dass die US-Lagerbestände an Rohöl in der vergangenen Woche deutlich stärker als erwartet gefallen waren. Ein Rückgang der Lagerbestände stützt in der Regel die Ölpreise.
Am Markt ist aber auch von einer Gegenbewegung die Rede. Die Ölpreise notierten nur leicht über ihren halbjährigen Tiefständen. Für eine grundsätzliche Preisbelastung sorgt unter anderem ein wachsendes Angebot aus den USA. Daneben hat der große Ölverbund Opec+ zuletzt für Verwirrung gesorgt, weil er zusätzliche Förderkürzungen als freiwillig bezeichnet hat. Unter Marktteilnehmern hat dies natürlich die Frage aufgeworfen, inwieweit die Kürzungen letztlich dann auch wirklich umgesetzt werden.
Das zuvor über Monate hinweg sehr gute Marktumfeld für TotalEnergies und ENI bleibt aktuell etwas rauer. Grund zur Sorge besteht aber keinesfalls. Beide Unternehmen können mit den aktuellen Ölpreisen sehr gut arbeiten. Die beiden günstig bewerteten Dividendenperlen bleiben attraktiv, die Stoppkurse sollten bei 49,00 Euro (TotalEnergies) sowie 11,90 Euro (ENI) belassen werden.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: TotalEnergies.
Mit Material von dpa-AFX