Cancom hat nach einem gemischt ausgefallenen Quartal wegen der Covid-19-Pandemie seinen Gewinnausblick zusammengestrichen. Der Umsatz soll im Vergleich zum Vorjahr zwar deutlich steigen. Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) soll allerdings "sehr deutlich" zurückgehen. Bisher hatte Cancom für beide Kennziffern eine moderate Steigerung angepeilt. Anleger reagieren verschnupft. Die Aktie fällt deutlich zurück.
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Coronabedingt sei einerseits mit einer hohen Nachfrage nach Lösungen für mobiles Arbeiten zu rechnen, hieß es zur Begründung. Im Gegenzug seien jedoch "erhebliche Effekte" im Bereich Serviceleistungen zu erwarten. Cancom bietet Kunden aus dem privaten und öffentlichen Sektor Einrichtung und Management von IT-Systemen an. Wenn Beschränkungen dazu führen, dass Servicetechniker die Kunden nicht mehr besuchen können, führt das zu deutlichen Belastungen im Geschäft des Konzerns.
Im dritten Quartal war der Umsatz um 8,3 Prozent auf 393,2 Millionen Euro gestiegen. Das EBITDA sank von 33,6 auf 31,7 Millionen Euro. Dabei hatte das EBITDA des Vorjahres noch einen positiven Einmaleffekt in Höhe von 1,6 Millionen Euro enthalten.
Cancom schlingert damit weiter durch die Krise. Zwar spürte der IT-Dienstleister im Frühjahr eine hohe Nachfrage nach mobilem Arbeiten, geriet im zweiten Quartal jedoch deutlich unter Druck. Die rasche Erholung der Aktie nach dem Corona-Crash fand Anfang Juni ihr Ende bei gut 59 Euro, seitdem geht es bergab. Seit Jahresbeginn hat das Papier gut 30 Prozent verloren.
Die Aktie zählt im schwachen Marktumfeld zu den größten Verlierern in der DAX-Familie. Aus charttechnischer Sicht könnte die Aktie das Corona-Crash-Tief aus dem Frühjahr ansteuern. Anleger warten vor einem Einstieg eine Stabilisierung ab und bleiben an der Seitenlinie.
(Mit Material von dpa-AFX)