Der Verkauf der Aufzugsparte ist weiterhin das bestimmende Thema bei ThyssenKrupp. Finanzinvestoren und Wettbewerber konkurrieren um die Gewinnperle des MDAX-Konzerns. Laut Medienberichten stößt das finanziell besonders lukrative Angebot des finnischen Rivalen Kone aber zunehmend auf Widerstand. Die IG Metall warnt.
Vor der Entscheidung über die Zukunft der Aufzugssparte von ThyssenKrupp hat die IG Metall vor einer Zerschlagung des profitablen Konzernteils gewarnt. "Ein Zerschlagen oder Filetieren kommt für uns nicht in Frage", sagte der NRW-Bezirksleiter der Gewerkschaft, Knut Giesler, am Mittwoch. Das sei "kein überlebensfähiges Szenario".
Der Industrie- und Stahlkonzern will bis Ende des Monats entscheiden, ob er die Aufzugssparte an die Börse bringt oder ganz oder teilweise verkauft. Ein Übernahmeangebot hat der finnische Konkurrent Kone vorgelegt. ThyssenKrupp will mit den Erlösen den geplanten Konzernumbau finanzieren und Schulden abbauen. Vorstandschefin Martina Merz hatte bei der Hauptversammlung Ende Januar gesagt, dass Investoren den Wert der Aufzugssparte auf mehr als 15 Milliarden Euro taxierten.
Giesler, der auch stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender von ThyssenKrupp Elevator ist, reagierte auf Berichte, Kone könne eine Abspaltung des Europageschäfts planen, um Vorbehalte der europäischen Kartellbehörde zu umgehen. ThyssenKrupp brauche bei dem Geschäft eine "hohe Transaktionssicherheit für den Restkonzern und keine Hängepartie für die nächsten ein bis zwei Jahre", sagte der Gewerkschafter. Das sei auch den Beschäftigten nicht zuzumuten. Die Gewerkschaft fordert Beschäftigungs- und Standortsicherung für die deutschen Belegschaften über mehrere Jahre.
Die Aktie von ThyssenKrupp ist zuletzt an der 200-Tage-Linie nach unten abgeprallt. Im 52-Wochen-Vergleich ist das Papier mit einem Minus von mehr als 23 Prozent der drittschlechteste Wert im MDAX. Das Unternehmen steckt in der Krise. Nur spekulative Anleger setzen darauf, dass der Turnaround gelingt.
(Mit Material von dpa-AFX)