Der Verkauf der Aufzüge bleibt bei ThyssenKrupp das bestimmende Thema. Finanzinvestoren und Wettbewerber konkurrieren um die Gewinnperle des MDAX-Konzerns. Laut Medienberichten stößt das finanziell besonders lukrative Angebot des finnischen Rivalen Kone aber zunehmend auf Widerstand.
Arbeitnehmervertreter und auch einige Führungskräfte zeigen sich laut Bloomberg zunehmend besorgt, dass ein Verkauf an Kone und dessen Partner CVC Capital ein langwieriges und unvorhersagbares Kartellverfahren nach sich ziehen würde. Auch die Krupp-Stiftung als Großaktionär soll ähnliche Bedenken haben.
Vor allem die mächtige IG Metall könnte einem Deal mit Kone im Weg stehen. „Wir sind skeptisch bezüglich Angebote von strategischen Investoren. Ein Angebot von Kone wrde Zeit benötigen, um die EU-Wettbewerbsprüfung zu passieren und ThyssenKrupp braucht schnell Geld“, antwortete die Gewerkschaft auf Bloomberg-Fragen. „Es besteht bei Kone auch die Gefahr von stärkeren Jobverlusten wegen potenzieller Synergien.“
Kone hatte mit rund 17 Milliarden Euro zwar das höchste Angebot für die Auszugssparte abgegeben. Doch auch ein Zuschlag an einen der verbleibenden Wettbewerber wie das Konsortium um die Blackstone Group oder eine Bietergruppe um Advent dürften 14 oder 15 Milliarden Euro in die Kassen spülen.
ThyssenKrupp muss sich entscheiden. Nachdem der Konzern aber bereits bei der Stahlfusion mit Tata schlechte Erfahrungen mit den Kartellbehörden gemacht hat, könnte Kone tatsächlich ins Hintertreffen geraten. So oder so: Das Geld muss sinnvoll investiert werden, um die tiefe Krise des Konzerns zu überwinden. Nur spekulative Anleger setzen darauf, dass der Turnaround gelingt.