Die Übernahmeschlacht um die Aufzugssparte von ThyssenKrupp läuft bereits seit Monaten auf Hochtouren. Mit neuen ambitionierten Gewinnzielen hat der Konzern nun noch einmal Werbung für die Tochter gemacht. Klar ist: Es geht um wichtige Milliarden, die unabdingbar sind, um den Umbau zu finanzieren – und ThyssenKrupp eine Zukunft zu ermöglichen.
Bis 2021 will Peter Walker, der Chef von ThyssenKrupp Elevator, die Marge von zuletzt 11,4 auf 11,5 bis 13,0 Prozent steigern. Bislang hinkt der Konzern den Wettbewerbern Otis, Kone und Schindler bei der Profitabilität hinterher. „Wir haben klare Vorstellungen“, sagte Walker nun laut Reuters auf einer Investorenkonferenz in London, ohne konkrete Angaben zu machen. In drei Jahren sollen die Kosten um rund 80 Millionen Euro gesenkt werden.
Walker will das Wachstum mit Zukäufen vorantreiben und das Servicegeschäft ausbauen. Wartung und weitere Dienstleistungen machen etwa die Hälfte des Umsatzes aus und versprechen deutlich höhere Margen als der reine Aufzugsverkauf.
Noch ist offen, ob die Aufzüge verkauft oder an die Börse gebracht werden. Klar ist, dass die Mutter viel Geld erlösen will. Eine Bewertung von mehr als 15 Milliarden Euro scheint realistisch. „Wie attraktiv unser Elevator-Geschäft ist, zeigen die ersten indikativen Angebote von Finanz- und strategischen Investoren im Rahmen des laufenden Verkaufsprozesses“, sage Konzern-CFO Johannes Dietsch nun. „Am Ende werden wir uns für die Option entscheiden, die für den Konzern, seine Aktionäre, Kunden und Mitarbeiter, aber auch für das Aufzuggeschäft das Beste ist.“
Die Aufzüge sind mehr als doppelt so viel wert als das gesamte Konglomerat. Mit dem Geld durch den Verkauf muss ThyssenKrupp dann aber beweisen, dass in den verbleibenden Sparten auch nachhaltig Geld verdient werden kann. Das wird eine große Herausforderung, ist aber durchaus machbar. Mutige Anleger setzen trotz der desaströsen Zahlen zuletzt auf die Trendwende.