Nach dem Kurssturz im Anschluss an die enttäuschenden Zahlen konsolidiert die Aktie von ThyssenKrupp derzeit knapp oberhalb der 11-Euro-Marke. Noch immer steht der Umbau des Industriekonzerns im Fokus. Die neue Strategie des Managements für die Stahlsparte ist für die Arbeitnehmer kein Grund zur Entwarnung – es hagelt auch Kritik.
„Es gibt Licht und es gibt Schatten“, sagte Stahlbetriebsratschef Tekin Nasikkol laut Reuters. Es soll zwar massive Investitionen in den Stahl geben, „der Vorstand der ThyssenKrupp AG muss das Geld [aber] erst freigeben.“ Und dort gebe es Stimmen, dass der Stahl zu viel Geld brauche, so Nasikkol.
Mehr Klarheit über die Strategie dürfte aber ohnehin erst nach der Abspaltung der Aufzugssparte herrschen. Noch immer ist offiziell unklar, ob es zum Verkauf an einen Finanzinvestor oder zu einem Börsengang kommt. Da ein Verkauf aber mehr Geld in die klammen Kassen spülen würde, dürfte diese Option praktisch alternativlos sein. Offen ist dann lediglich, wie hoch der Preis ausfallen wird. Davon dürfte auch die Höhe der Investitionen in den Stahl und die anderen kriselnden Bereiche abhängen.
Es ist noch viel zu früh für Entwarnung bei ThyssenKrupp. Die schwache Bilanz und die Probleme der einzelnen Sparten drücken auf die Stimmung. Ob die Trendwende gelingt, ist längst nicht gesichert. Immerhin dürfte durch den Verkauf der Aufzüge genug Geld zur Verfügung stehen. Mutige Anleger können dieses Szenario spielen.