Der Einstieg des Hedgefonds Elliott hat bei ThyssenKrupp viel verändert. Durch die Forderungen des berüchtigten Eliott-Chefs Paul Singer steht das Management noch stärker unter Druck. Die Stahlfusion mit Tata Steel soll noch einmal nachverhandelt werden. Aufsichtsratschef Ulrich Lehner will nun auch das Gespräch mit Singer suchen.
Laut Frankfurter Allgemeine Zeitung will Lehner Vertreter Elliotts in der letzten Juni-Woche zu einem Gespräche in der Unternehmenszentrale in Essen empfangen. Singer kritisiert vor allem die aktuelle Fusionsvereinbarung zwischen ThyssenKrupp und Tata Steel. Das Problem: In den vergangenen Monaten entwickelten sich die Gewinne der beiden Partner stark auseinander. Während ThyssenKrupp den Gewinn steigern konnte, hat sich Tata Steel Europe zuletzt schwach entwickelt.
Singer steht zwar grundsätzlich hinter der Konsolidierung der europäischen Stahlbranche, fordert aber eine Nachverhandlung. Inzwischen findet beim DAX-Konzern ein Umdenken statt. Laut Medienberichten fordert ThyssenKrupp für die Fusion einen Nachschlag im mittleren dreistelligen Millionenbereich. An den Stimmrechten – beide Konzerne sollen mit je 50 Prozent am Gemeinschaftsunternehmen beteiligt werden – soll sich aber nichts ändern. Der Zeitplan soll ebenfalls stehen, eine Einigung wird noch im Juni angestrebt.
Spannende Situation
Durch die Forderungen Singers könnte der Umbau bei ThyssenKrupp schneller voranschreiten. Durch die Abspaltung der Stahlsparte und möglicher weiterer Umbaumaßnahmen sollte eine höhere Bewertung möglich sein. Charttechnisch bleibt das Bild spannend. Spekulative Anleger können nach wie vor zugreifen.