Mal eben schnell die Batterie wechseln: Um Ladezeiten zu verkürzen und somit die Verbreitung von Elektroautos zu fördern, treibt China eine Idee voran, die zumindest Tesla längst verworfen hat. Davon profitieren am Freitag die Aktien asiatischer Unternehmen. Bei Tesla hat der Kaufdruck dagegen nachgelassen.
Die chinesische Regierung arbeitet an der Einführung eines markenübergreifenden Standards für den schnellen Austausch von E-Auto-Batterien. Das berichtet Bloomberg. Die Idee dahinter: Statt durch stundenlange Ladezeiten gebremst zu werden, könnten Autobesitzer einfach an der nächsten Wechselstation vorfahren – und innerhalb weniger Minuten mit einer aufgeladenen Batterie ihre Reise fortsetzen.
In den USA hatte Tesla ebenfalls mit Wechselbatterien experimentiert, vor vier, fünf Jahren aber letztendlich auf Schnelllade-Stationen, sogenannte Supercharger, gesetzt.
Vorteil für chinesische Hersteller
Unternehmen wie BAIC BluePark und NIO testen bereits entsprechende Wechselbatterien. Ein Austausch soll weniger als drei Minuten dauern. Bislang gibt es allerdings keine herstellerunabhängigen Wechselstationen.
Ein gemeinsamer Standard und Wechselstationen im ganzen Land würden die Beliebtheit von Elektrofahrzeugen in China sicherlich fördern. Die Aktien der heimischen Hersteller reagierten am Freitag mit Kursaufschlägen. Tesla dürfte dagegen bei seinem Supercharger-Konzept bleiben – und wäre pragmatisch betrachtet damit zumindest unter diesem Aspekt in China die schlechtere Alternative.
Dass die Tesla-Aktie am Freitag leicht nachgibt, dürfte aber vor allem an Gewinnmitnahmen nach dem rasanten Anstieg der letzten Wochen liegen. Befeuert wurde die Rallye durch Short-Eindeckungen. Inzwischen ist die Zahl der leerverkauften Aktien gegenüber dem Kurstief Mitte vergangenen Jahres um 40 Prozent zurückgegangen.
Seit Empfehlung in Ausgabe 38/19 liegt Tesla mehr als 100 Prozent im Plus. Investierte Anleger sollten zumindest darüber nachdenken, einen Teil ihrer Gewinne zu realisieren.
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren: Tesla.