2023 stand und steht bei Tesla, seinen Kunden und Investoren vor allem eines im Mittelpunkt: die Preissenkunken. Angefangen im Oktober 2022 in China hat der Elektroautobauer ab diesem Jahr weltweit eine Reihe von Preisnachlässen durchgesetzt. Kürzlich jedoch erhöhte der Konzern die Preise. Anlegern stellt sich nun die Frage: nachhaltig oder vorrübergehend?
Am Dienstag teilte Tesla die zweite Preiserhöhung seit Präsentation der Quartalszahlen mit. Mitte April reagierten Anleger insbesondere auf die deutlich zurückgegangene Marge enttäuscht. Seitdem haben sich die Tesla-Modelle S und X in den USA um 2.500 Dollar verteuert. Die günstigeren Modelle 3 und Y stiegen lediglich um 250 Dollar respektive 2.000 Yuan in China.
Im Vergleich zu den vorangegangenen Nachlässen sind die Preissteigerungen jedoch eher gering. Zudem schrieb Bloomberg am Mittwoch, dass erneute Rabatte realistisch seien. So berichtet das Nachrichtenportal mit Verweis auf den Tesla-Experten und Twitter-Nutzer @TroyTeslike, dass der Auftragsbestand bei lediglich rund 72.000 Bestellungen liegt. Im Juli 2022 lag dieser Wert noch bei 476.000.
Hi everybody. Based on my calculation, Tesla's order backlog was 72K units on Apr 15, down from 102K on Mar 31.
— Troy Teslike (@TroyTeslike) May 1, 2023
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Auch die Analysten rechnen noch nicht mit einem Ende der Preisnachlässe. So schreib etwa Bernstein-Analyst Toni Sacconaghi, dass bei Tesla die Nachfrage aktuell das Angebot begrenze. Nur fallende Preise könnten die Nachfrage wieder steigern. Auch Tesla-Bulle Alexander Potter, Experte bei Piper Sandler, schließt weitere Rabatte nicht aus, da die Wartezeiten für einen Neuwagen nicht bedeutend zugelegt hätten. Darunter könne auch die Bewertung eine Zeit lange leiden.
DER AKTIONÄR warnte ebenfalls schon: Kurzfristig bleibt das Risiko sinkender Margen und eines rückläufigen Gewinns je Aktie. Weitere Rücksetzer der Aktie sind wahrscheinlich. Langfristig dürfte Tesla jedoch gestärkt aus dem Preiskampf hervorgehen. Ein Einstieg drängt sich aktuell allerdings nicht auf. Investierte Anleger beachten den Stopp bei 130,00 Euro.