TeamViewer crasht nach Übernahme – Aktie am MDAX-Ende

TeamViewer crasht nach Übernahme – Aktie am MDAX-Ende
Foto: Arnulf Hettrich/imago
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Marion Schlegel 10.12.2024 Marion Schlegel

Kräftig nach unten geht es am heutigen Dienstag bei der Aktie von Teamviewer. Mit einem Minus von mehr als zwölf Prozent ist sie derzeit der größte Verlierer des Tages im MDAX. Es belastet eine Übernahme-Ankündigung. Der Softwareanbieter will sich in seiner bisher größten Akquisition beim Unternehmen 1E vom Finanzinvestor Carlyle zugreifen.

Created with Highcharts 9.1.2Teamviewer1. Jan29. Jan26. Feb25. Mär22. Apr20. Mai17. Jun15. Jul12. Aug9. Sep7. Okt4. Nov2. Dez101112131415
Teamviewer (WKN: A2YN90)

TeamViewer unterzeichnete eine bindende Vereinbarung mit Carlyle Europe Technology Partners, einem Teil der globalen Investmentfirma Carlyle, über den Kauf des in London ansässigen Unternehmens. Der Unternehmenswert von 1E wird auf so genannter „cash and debt free“-Basis mit 720 Millionen Dollar beziffert. Der Abschluss der Transaktion wird nach der Erteilung aller erforderlichen behördlichen Genehmigungen für Anfang 2025 erwartet.

Mit etwa 300 Mitarbeitern ist 1E ein führender Anbieter einer DEX-Software, die Unternehmen einen Echtzeit-Überblick über ihre IT-Landschaft gibt, auftretende Probleme umgehend identifiziert und diese automatisch direkt auf dem Endgerät behebt, so Teamviewer in einer Mitteilung.

„Mit der Übernahme von 1E startet Teamviewer in eine neue Ära des intelligenten Endpoint Managements. Wir können unseren Kunden nun ein smartes Angebot zur Vermeidung und reibungslosen Behebung von IT-Problemen anbieten", kommentierte Oliver Steil, CEO von Teamviewer. „Mit der Integration von 1E sind wir bestens aufgestellt, um der wachsenden Nachfrage nach automatisierten, proaktiven Echtzeit-Lösungen im IT- und OT-Bereich gerecht zu werden. Unsere bislang größte Akquisition ist für uns ein wichtiger Schritt, um unser Enterprise-Wachstum zu beschleunigen, Innovationen voranzutreiben und unseren Kunden einen zusätzlichen Mehrwert zu bieten.“

Teamviewer finanziert die Übernahme über eigene Mittel und neue Schulden. Damit werden weitere Aktienrückkäufe in den nächsten zwei Jahren "unwahrscheinlich", so Steil weiter.

Die Aktie von Teamviewer reagiert mit einem kräftigen Minus von gut zwölf Prozent auf die News. Anleger hatten zuletzt wohl auf eine Ausweitung des Aktienrückkaufs oder andere Ausschüttungen spekuliert. Zudem zeigen sich Anleger besorgt, ob Teamviewer die doch sehr große Übernahmen auch stemmen kann. Sollte es dem Konzern dennoch gelingen, den Deal gut über die Bühne zu bringen und sich damit tatsächlich zu stärken, dürfte sich das langfristig auch bei der Aktie bemerkbar machen. Das wird allerdings ein hartes Unterfangen. Derzeit drängt sich daher weiter kein Kauf auf.

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