Die Aktie von Südzucker ist am Montagnachmittag deutlich unter Druck geraten. Mit einem Minus von mehr als drei Prozent gehört sie zu den größten Verlierern des Tages im SDAX. Top-Verlierer im Nebenwerte-Index sind Varta, Thyssenkrupp Nucera und Elmos. Grund für die schwache Entwicklung von Südzucker ist ein schwacher Gewinnausblick.
Südzucker rechnet nach einem tristen Start ins neue Geschäftsjahr mit einem deutlichen Gewinnrückgang. Nach einem Anstieg um mehr als ein Drittel auf rund 950 Millionen Euro im alten Jahr dürfte das operative Konzernergebnis 2024/25 auf 500 bis 600 Millionen Euro sinken, teilte das Unternehmen am Montag überraschend mit. Grund seien vor allem höhere Herstellungskosten im Zuckersegment. Im ersten Geschäftsquartal dürfte das operative Ergebnis demnach deutlich sinken, nach 282 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum. Die Jahresprognose liegt deutlich unter der mittleren Analystenschätzung.
Das Südzucker-Papier geriet an der Börse unter Druck. Da half es auch nicht, dass die Dividende nach dem Wachstum im alten Jahr um 20 Cent auf 0,90 Euro je Aktie steigen soll.
Der Ukraine-Krieg erhöhe weiterhin die Schwankungen auf den Absatz- und Beschaffungsmärkten, hieß es. Der weitere Verlauf der Belastungen durch den von der EU verlängerten zollfreien, mengenmäßig nun begrenzten Zugang für Agrarimporte aus der Ukraine bleibe ungewiss. Zudem seien die Auswirkungen des Krieges im Nahen Osten nur schwer einzuschätzen. Den Konzernumsatz erwartet die Südzucker-Führung im laufenden Geschäftsjahr bei 10,0 bis 10,5 Milliarden Euro. 2023/24 stiegen die Erlöse um 8,4 Prozent auf 10,3 Milliarden Euro.
Der Geschäftsbericht für 2023/24 – inklusive detaillierter Prognose für das Geschäftsjahr 2024/25 – soll am 16. Mai veröffentlicht werden. Die Resultate des laufenden ersten Geschäftsquartals stehen dann am 11. Juli auf der Agenda.
Die Aktie von Südzucker hatte sich in den vergangenen Monaten bereits sehr schwach entwickelt. Zuletzt hatte sie sich aber etwas stabilisieren können und erste wichtige Marken zurückerobern können. Mit dem heutigen Kursrückgang hat sich das charttechnische Bild aber erneut eingetrübt. Die Aktie ist derzeit keine laufende Empfehlung des AKTIONÄR. Anleger sollten weiter an der Seitenlinie bleiben.