Die Korrektur beim Bitcoin hat sich zuletzt verschärft und den Kurs am Freitag zweitweise bis auf 63.372 Dollar gedrückt. Die Stimmung am Markt ist laut der Analyseplattform Santiment inzwischen so schlecht wie lange nicht mehr. Viele Bullen lassen sich davon aber nicht entmutigen, sondern wetten verstärkt auf einen Ausbruch über 100.000 Dollar.
„Die breite Masse ist hauptsächlich ängstlich oder desinteressiert gegenüber dem Bitcoin“, schreibt Santiment bei X (ehemals Twitter) mit Bezug auf das eigene Stimmungsbarometer für die Digitalwährung. „Das ausgeprägte Niveau an FUD (fear, uncertainty and doubt, also Angst, Unsicherheit und Zweifel; Anm. d. Red.) ist selten, während die Trader weiterhin kapitulieren.“
🫣 The crowd is mainly fearful or disinterested toward Bitcoin as prices range between $65K to $66K. This extended level of FUD is rare, as traders continue to capitulate. BTC trader fatigue, combined with whale accumulation, generally leads to bounces that reward the patient. pic.twitter.com/WMy3lbdjEB
— Santiment (@santimentfeed) June 20, 2024
Der gewichtete Stimmungsindex von Santiment verzeichnete damit bereits die vierte Woche in Folge einen „extrem negativen“ Wert. Zur Berechnung erhebt die Analysefirma einerseits das Verhältnis von positiven und negativen Kommentaren zum Bitcoin bei X und andererseits das Handelsvolumen. Das daraus abgeleitete Stimmungsbild ist inzwischen seit 23. Mai negativ.
Santiment selbst sieht in dem Stimmungstief aber eher einen Kontraindikator und gibt zu bedenken: Die Erschöpfung der Trade, in Verbindung mit der Akkumulation großer Bitcoin-Besitzer, den sogenannten Walen, führe in der Regel zu einer Erholung, die die Geduld der verbliebenen Marktteilnehmer belohne.
Trader wetten auf neue Hochs
Auch der Blick auf den Markt für Bitcoin-Optionen deckt sich derzeit nicht wirklich mit der mauen Kursentwicklung der Digitalwährung oder Meldungen über schlechte Stimmung. Der Fluss der Bitcoin-Optionen, die an der führenden Börse Deribit notiert sind, tendiere zu Call-Optionen, deren Strikes deutlich über dem aktuellen Marktpreis der Kryptowährung liegen, berichtet das Branchenportal coindesk.com unter Verweis auf ein Markt-Update der Trading-Firma QCP Capital.
„Auf dem Optionsmarkt beobachteten wir in den letzten 24 Stunden einen ungewöhnlich großen Zustrom bei 90.000- bis 100.000-Dollar-Calls mit Fälligkeit im Dezember und März“, heißt es darin. „Wir glauben, dass dies darauf hindeutet, dass der Markt die Talsohle erreicht hat und sich für eine nachhaltige Erholung positioniert, die möglicherweise bis ins Jahr 2025 andauern wird“, schreibt QCP Capital weiter.
Der Bitcoin hat seine Korrektur am Freitag aber erst einmal fortgesetzt und ist dabei zweitweise unter die Marke von 63.400 Dollar gerutscht. Im Laufe des Nachmittags konnte er aber zumindest die 64.000er-Marke zurückerobert. Er steckt damit weiterhin in der Seitwärtsrange, die seit dem Rekordhoch von Mitte März knapp unterhalb von 74.000 Dollar das Chartbild bestimmt.
Neue Hochs sind auf diesem Niveau nur rund 15 Prozent entfernt und somit kurzfristig in Reichweite. Auch DER AKTIONÄR traut dem Bitcoin mittel- und langfristig einen Anstieg in Richtung der magischen 100.000-Dollar-Marke zu. Mutige Anleger, die auf dieses Szenario spekulieren, lassen sich von der aktuellen Konsolidierung also nicht entmutigen, sondern bleiben dabei oder stellen einen Fuß in die Tür.
Bitcoin ist mit einer Gewichtung von 22 Prozent auch die größte Position im Krypto TSI Index von DER AKTIONÄR. Mehr Infos dazu finden Sie hier.
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