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26.04.2023 Lars Friedrich

Steinhoff: Neues Angebot an die Aktionäre – Aktie im Aufwind

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Steinhoff

Seit gestern zieht der Kurs bei Steinhoff zur Abwechslung deutlich an – wenn auch nur im Rahmen der zuletzt üblichen 1,x-Cent-Spanne. Auslöser dafür ist die Meldung, dass Steinhoff das Angebot im Rahmen des Restrukturierungsverfahren (WHOA) für die Anleger verbessert hat. Anlegerschützer reagieren trotzdem abweisend.

Statt der Totalenteignung bietet Steinhoff den Anlegern nun 20 Prozent. Die Gläubiger sollen 80 Prozent vom Unternehmen erhalten. Das ist nun im Prinzip wieder das Angebot, das die Aktionäre unter Führung der Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger (SdK) auf der Hauptversammlung im März abgelehnt hatten.

Anschließend hatte Steinhoff die Einleitung des WHOA-Verfahrens (niederländisches Recht) angekündigt. Der Plan sah vor, dass Steinhoff die Laufzeit seiner Schulden bis zum 30. Juni 2026 verlängert bekommt, inklusive Optionen auf weitere Verlängerungen. Bei den Zinssätzen sollte es lediglich geringe Anpassungen geben. Die Assets sollten komplett an die Gläubiger gehen.

Nun liegen also doch wieder die 20 Prozent auf dem Tisch. Die SdK reagierte – wenig überraschend – ablehnend. Das Angebot gleiche „erneut dem Beschlussvorschlag auf der Hauptversammlung, der von den Aktionären zuvor ja bereits als unzureichend abgelehnt wurde. Wir halten dieses auch weiterhin für unattraktiv.“ So teilte es die SdK gestern mit.

Ein Detail ist aber wohl noch anders als zuletzt: Bloomberg weist darauf hin, dass die Gläubiger gemäß dem aktualisierten Vorschlag die 80 Prozent an Steinhoff in Form von „contingent value rights“ erhalten sollen. Zuvor waren es „depositary receipts“. Auf der Hauptversammlung wurde damals über einen Vorschlag abgestimmt, laut dem nur die Anleger die rechtlich fragwürdigen „contingent value rights“ erhalten hätten. Gemäß dem neuen Vorschlag bestünde nun also zumindest in diesem Punkt eine gewisse Gleichheit zwischen Anlegern und Gläubigern.

Steinhoff (WKN: A14XB9)

Es ist ein zäher Prozess. Die Ablehnung der SdK kommt nicht überraschend. Ob es noch zu ernsthaften Verhandlungen kommt oder es Steinhoff und die Gläubiger auf eine Entscheidung vor Gericht ankommen lassen, bleibt abzuwarten. Die aktuellen Kursschwankungen sind bei Pennystock-Zocks üblich. Das Totalverlustrisiko ist enorm.

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