Noch mehr Volatilität! Nachdem der Kurs der Steinhoff-Aktie in den vergangenen Tagen zunächst mehrfach gegenüber dem Vortag prozentual zweistellig gestiegen war, folgte gestern der Abverkauf. Heute liegt der Kurs der von einem Milliarden-Bilanzskandal schwer erschütterten Retail-Holdinggesellschaft in Frankfurt am Nachmittag rund vier Prozent im Minus.
Diese Schwankungen sehen nach viel Handel und vielen Nachrichten aus. Doch Anleger sollten sich nicht täuschen lassen: Steinhoff ist eine Pennystock-Aktie mit äußerst ungewisser Zukunft. Bis zum Nachmittag wurden an der Steinhoff-Heimatbörse in Frankfurter gerade einmal rund 2,5 Millionen Steinhoff-Aktien gehandelt. Auch das klingt zunächst vielleicht viel, entspricht aber bei einem aktuellen Kurs um die zwei Cent gerade mal Transaktionen im Gesamtwert von 50.000 Euro.
Das heißt: Ein paar unlimitierte Käufe in vier- bis fünfstelliger Euro-Höhe dürften locker reichen, um den Kurs zumindest kurzzeitig zu bewegen. Das erklärt die relativ hohen Schwankungen.
Generell sind Pennystocks anfällig für Manipulationen und haben zudem in der Regel relativ hohe Spreads. Das heißt, der angezeigte Kurs (der dem Preis entspricht, zu dem der letzte Handel stattgefunden hat), entspricht oft nicht dem Kurs, zu dem der nächste Kauf/Verkauf tatsächlich stattfinden kann (wie es Anleger eigentlich von liquideren Aktien gewohnt sind).
Bei der Steinhoff-Aktie steht derzeit ein Quasi-Enteignungsvorschlag im Raum (siehe weiterführende Beiträge am Artikel-Ende). Anleger würden im Endeffekt voraussichtlich ohne handelbare Aktien, ohne Stimmrechte und um 80 Prozent verwässert dastehen. Anlegerschützer wollen dagegen vorgehen. Ob sich der Einsatz letztendlich auszahlen wird, ist äußerst ungewiss. Das (rechtliche) Risiko im Zusammenhang mit Steinhoff ist praktisch nicht überschaubar.