Nach aufgekommenen Übernahmegerüchten rund um die Biotech-Gesellschaft SpringWorks Therapeutics durch einen Bericht der Nachrichtenagentur Reuters vonseiten der in Darmstadt ansässigen Merck KGaA herrscht inzwischen Klarheit. Der DAX-Konzern bestätigte Gespräche mit den Amerikanern im Hinblick auf eine Übernahme. Inzwischen sind die Chancen auf einen Deal nach Ansicht des AKTIONÄR sogar gestiegen.
Denn am Dienstag hat das von Merck umworbene Unternehmen die zweite FDA-Zulassung unter Dach und Fach gebracht. Mit Gomekli (Mirdametinib) zur Behandlung von Neurofibromatose Typ 1 (NF1) mit Plexiformen Neurofibromen konnte die Gesellschaft nach Ogsiveo das zweite Krebsmittel zur Zulassung führen. Ursprünglich wollte sich die FDA bis zum 28. Februar 2025 mit einer Entscheidung zulassen.
Spannend in diesem Zusammenhang: Am Montag bestätigte Merck die Übernahmegespräche. In der Pressemitteilung hieß es unter anderem: "Es gibt keine Gewissheit, dass eine Transaktion zustande kommen wird. Außerdem müssen noch kritische Bedingungen erfüllt werden."
Zu den "kritischen Bedingungen" könnte die Zulassung des MEK-Inhibitors Gomekli gehören. Anleger reagieren bereits und treiben die Aktie von SpringWorks Therapeutics am Mittwoch an der Nasdaq um weitere gut fünf Prozent nach oben. Die Gesellschaft wird derzeit mit einem Börsenwert von 5,3 Milliarden Dollar bewertet.
Auf der anderen Seite wachsen die Sorgen bei Merck vor einem (zu) hohen Übernahmepreis. Die Papiere markierten am Mittwoch ein frisches 52-Wochen-Tief.
Durch die Zulassung von Gomekli hat sich die Verhandlungsposition von SpringWorks Therapeutics weiter verbessert. Anleger sollten auf den Zug nun aber nicht mehr aufspringen. Auch bei der Aktie von Merck KGaA drängt sich angesichts des ungewissen Ausgangs der Übernahmeverhandlungen sowie des angeschlagenen Chartbilds derzeit kein Einstieg auf.