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Spezialwert Mutares: Exit, Prognose, Dividende – die Richtung stimmt!

Spezialwert Mutares: Exit, Prognose, Dividende – die Richtung stimmt!
Foto: ipopba/iStock
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Michael Schröder 12.08.2023 Michael Schröder

Mutares ist auf Kurs. Dank des dynamischen Portfolioausbaus konnten der Münchner Private-Equity-Investor den Umsatz in der börsennotierten Holding überproportional um 82 Prozent auf rund 52 Millionen Euro steigern – und gleichzeitig die Profitabilität in allen Segmenten deutlich steigern. Gegenüber dem AKTIONÄR gibt Mutares-CIO Johannes Laumann einen Einblick in die Expansionspläne und verrät, wie der Stand der Dinge bei dem erfolgreichsten Unternehmensverkauf der Firmengeschichte ist.

DER AKTIONÄR: Herr Laumann, die erste Jahreshälfte 2023 ist vorbei. Mutares hat den Halbjahresbericht veröffentlicht. Wie fällt Ihr Fazit aus?

Johannes Laumann: Wir sind sehr zufrieden, insbesondere mit den Transaktionen und der Entwicklung der Portfoliogesellschaften, was sich in einem wesentlich höheren Beratungsumsatz niedergeschlagen hat. Ohne Dividenden aus den Portfoliogesellschaften, die wir üblicherweise im vierten Quartal des Kalenderjahres vereinnahmen, haben wir unser Portfolio Income und den Holdingumsatz signifikant gesteigert. Zudem konnten wir die Profitabilität in allen Segmenten deutlich steigern – ein tolles Ergebnis. 

Beim Blick auf die Ertragsqualität fällt auf, dass vor allem der Bereich Automotive & Mobility beim bereinigten EBITDA substanzielle Verbesserungen zeigt. Sind das reine operative Verbesserungen, die auch nachhaltig sind?

Exakt. Hier macht sich die Arbeit des Teams bemerkbar. Wir verzeichnen insbesondere bei unseren Beteiligungen LMS und SFC als Teil der Amaneos Gruppe sowie auch bei KiCo und ISH wesentliche strukturelle Verbesserungen aus den letztjährigen Maßnahmen. Im Bereich Goods & Service zeigen sich vor allem Lapeyre und Frigoscandia deutlich verbessert zum Vorjahr. Unsere Optimierungsprogramme greifen wie geplant, zum Teil sogar besser als erwartet.


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Mutares-Vorstand Johannes Laumann

Mit Amaneos und FerrAl United hat Mutares zwei Holdings an den Start gebracht, die ähnliche Aktivitäten bzw. Beteiligungen zu je einer Einheit konsolidieren, ist das eine Blaupause für weitere ähnlich gelagerte Themen im Portfolio, sprich sehen Sie noch weitere Mutares-Plattformen mit Konsolidierungspotenzial nach diesen Vorbildern?

Wir glauben gerade im Automotive Segment an eine Konsolidierung der Zulieferwelt. Hier wollen wir vorne mit dabei sein. Mit dem Zusammenschluss von Amaneos und FerrAl United haben wir hier einen wesentlichen Schritt in die richtige Richtung getan. Beide Einheiten stehen für mehr als eine Milliarde Euro Umsatz und sind als Einheit noch innovativer und vor allem wachstums- und wettbewerbsstärker. Ich freue mich auf die Entwicklung dieser beiden Powerhäuser.


Kommen wir zum Thema Expansion nach China: Wie sieht Ihre Strategie aus?

Im Wesentlichen erwarten wir uns drei Arten von Transaktionen: Wir suchen Add-on-Transaktionen für unser Portfolio, nach Plattforminvestitionen in China von ausländischen Konzernen oder ausländischen Plattforminvestitionen von chinesischen Konzernen. Aus unserer Sicht ist jetzt eine perfekte Zeit für uns, um in diesen Markt einzutreten. Wir haben daher auch bereits Targets.


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Das Closing des im Mai angekündigten Verkaufs von SMP Special Melted Products haben Sie für das dritte Quartal avisiert. Kann der Zeitplan eingehalten werden?

Wir sind im erwarteten Zeitplan. Es liegen bereits drei von vier zu erfüllende Voraussetzungen beziehungsweise benötigte Genehmigungen seitens der Behörden vor. Wir warten noch auf die Genehmigung in UK. Dort ist für kartellrechtliche Prozesse, anders wie etwa bei uns, gesetzlich kein zeitlicher Rahmen vorgegeben. Wir sind zuversichtlich, dass wir im laufenden dritten Quartal das Closing haben. Wir stehen im regelmäßigen Austausch und haben keinerlei andere Indikation.


Neben SMP befinden sich sechs weitere Portfolio-Unternehmen in der Harvesting-, sprich Ernte-Phase bereit zum Exit. Was darf man hier noch erwarten?

Wir stehen bei einigen von den betreffenden Firmen mitten im Exit-Prozess. Wir sind in der komfortablen Lage, hier keine Eile zu haben, sondern wir verkaufen ohne Druck und dann, wenn unsere Renditeziele realisierbar sind. Aber wir sehen insbesondere bei Unternehmen wie Frigoscandia eine gute Chance, beim richtigen Angebot die Gesellschaft zu veräußern. Ich bin sehr entspannt und optimistisch, was unsere Harvesting-Aktivitäten angeht.


Zum Abschluss: Das Closing von SMP vorausgesetzt und mit dem angekündigten dreistelligen Millionenbeitrag zum Ergebnis im Hinterkopf, wird mit dem finalen OK der britischen Behörden eine Anpassung der Planvorgaben fällig?

Wir werden voraussichtlich zum Capital Markets Day am 12. Oktober die Guidance updaten. Mehr möchte ich aktuell nicht dazu sagen. Lassen Sie uns erst liefern und dann verteilen.


Mutares (WKN: A2NB65)

Auch wenn das Marktumfeld weiter schwer kalkulierbar bleibt: Mutares bleibt als viel zitierter „Deal-Maker“ auf Kurs. Derzeit steht in diesem Zusammenhang das Closing des Verkaufs von SMP im Fokus. Läuft alles wie geplant, dürften im Herbst die Jahresprognosen angehoben werden. Damit sollte dann auch eine erneut aktionärsfreundliche Dividende für das laufende Jahr möglich sein. Die Aktie bleibt damit eine attraktive Option für Dividendenjäger und Anleger mit Weitblick.

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