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31.05.2022 Michael Schröder

6 Akquisitionen und 1 Börsengang: Deal-Maker Mutares bleibt 2022 auf der Überholspur

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Mutares

Mutares hat Ende Mai bereits die sechste Akquisition im laufenden Jahr gemeldet. Die Übernahme des Geschäfts mit Hochleistungs-Kunststoffteilen der MANN+HUMMEL Gruppe beschert der Gesellschaft ein zusätzliches Umsatzvolumen von rund 500 Millionen Euro. Zudem plant Mutares-CIO Johannes Laumann den Börsengang der Beteiligung Nordec. DER AKTIONÄR fragte nach.

DER AKTIONÄR: Herr Laumann, Mutares hat heute die Übernahme der MANN+HUMMEL Gruppe gemeldet. Ist das der bisher wichtigste Deal im laufenden Geschäftsjahr?

Johannes Laumann: Absolut. Ich würde sogar so weit gehen und sagen, dass dies der Buyside-Deal des Jahres 2022 war: eine tolle Firma, mit marktführenden Produkten, einer motivierten Mannschaft und einer sehr starken Kundenbasis. Die Zusammenarbeit zwischen unserem Akquisitions- und Operations-Team lief bei dieser Transaktion Hand-in-Hand und gemeinsam mit unseren Beratern von White & Case, im Lead Ingrid Wijnmalen, hatten wir ein sehr effizientes Set-up, dass am Ende uns den Deal bescherte.

Mutares-Vorstand Johannes Laumann

Sie stellen signifikante Synergien mit Ihren Automotive-Beteiligungen LMS und SFC Solutions Group in Aussicht. Was planen Sie konkret?

Hier gibt es jede Menge Synergien. Angefangen beim gemeinsamen Kundenauftritt, um Lösungen aus einer Hand anzubieten, bis hin zur Kostenseite. Hier ist vor allem der Überbau und der internationale Footprint der Produktionsstandorte zu nennen. Der gemeinsame Außenauftritt und das Erschließen der Synergien wird die künftige LMS Group auf über eine Milliarde Euro Umsatz mit globaler Präsenz bringen. Dies ist eine einmalige Chance etwas Besonderes zu erschaffen und ich bin sehr glücklich, dass wir das als Mutares-Team gemeinsam entwickeln können.

Ab wann und in welcher Form wird das MANN+HUMMEL-Geschäft voraussichtlich positive Ergebnisse für Mutares liefern?

Ab dem ersten Tag. Die Gesellschaft ist bereits seit Jahren stabil positiv.

Erst in der vergangenen Woche hatten Sie mit dem Erwerb von Cimos die fünfte Akquisition vermeldet. Und auch mit diesem Automotive-Zukauf erhoffen Sie sich „eine wesentliche Ergänzung für die Portfoliounternehmen KICO und ISH Group“. Welche Qualitäten bringt Cimos mit ins Portfolio?

Cimos bringt neben zusätzlicher Produkttiefe, einer breiteren Kundenbasis vor allem Produktionskapazitäten in Niedriglohnländern. Die Kombination mit KiCo und ISH ist wirklich ein Gamechanger für die beiden Beteiligungen und der geplante Wachstumspfad kann hier nochmal deutlich beschleunigt werden. Wir haben hier Hartnäckigkeit bewiesen; an Teilen der Transaktion sind wir seit über zwei Jahren interessiert und nun hatten wir die Chance die gesamte Firma zu erwerben. Einfach fantastisch und ein erster großer Schritt unserer Bemühungen, künftig auch stärker in Osteuropa zu wachsen.

Auch auf der Exit-Seite tut sich etwas. Ihr Portfoliounternehmen Nordec plant einen Börsengang in Finnland. Was steckt hinter dieser Planung und wie würde Mutares davon profitieren?

Wir profitieren maximal davon, da der wesentliche Teil der Erlöse aus dem Börsengang uns als Holding zufließen. Die geplante Umplatzierung von mindestens 50 Prozent der Nordec-Anteile würde unserer 100-Prozent-Tochter Donges im ersten Schritt einen Mittelzufluss im deutlich zweistelligen Millionenbereich bescheren. Gemeinsam mit den mittelfristig erwarteten Zuflüssen ist dann ein Gesamterlös im mittleren zweistelligen Millionenbereich realistisch.

Was bringt Nordec der Börsengang?

Nordec ist eine sehr profitable, stark wachsende und perfekt geführte Einheit, die durch den Börsengang die eigenen Wachstumsfantasien beschleunigen kann und als eigenständige Firma noch schneller erfolgreich wachsen kann. Sozusagen sehen wir eine Win-Win-Situation für die Nordec Group und für Mutares. Aktuell haben wir keine Pläne, die verbleibende Donges SteelTec GmbH zu veräußern.

Stehen in den nächsten Quartalen weitere Exits auf der Agenda?

Bei einem erfolgreichen IPO der Nordec hätten wir den ersten großen Exit in Q2 bereits unter Dach und Fach. Daneben stehen noch mindestens drei weitere Exits in den nächsten Quartalen an, sodass ich zuversichtlich bin, dass wir alle selbstgesteckten Ziele trotz schwierigstem Marktumfeld für 2022 erreichen werden. Man kann uns nur schwer stoppen zu liefern, was wir versprechen.

Mutares (WKN: A2NB65)

Sie haben neue Ziele für 2025 ausgeben. Wie sehen diese konkret aus und auf welchen Annahmen beruht diese Prognose?

Wir wollen im Jahr 2025 einen Gruppenumsatz von mindestens sieben Milliarden Euro und ein Holdingergebnis in der Größenordnung von 125 bis 150 Millionen Euro erreichen. Dies wäre zum aktuellen Stand ein Gewinn pro Aktie von rund sechs Euro pro Aktie.

Was würde dies für die Dividende im Jahr 2026 bedeuten?

Ich denke, wir können alle selbst rechnen. Bedenken Sie, dass das Management und der Aufsichtsrat nach wie vor mehr als 35 Prozent der Mutares-Anteile halten und wir als Vorstand bereits angefangen haben, Teile unserer Aktien an die nächste Generation zu übertragen. Wir glauben nachhaltig an den Erfolg der Mutares und arbeiten jeden Tag extrem hart dafür. Die Marktgegebenheiten beeinflussen uns zwar, aber sie können uns nicht aufhalten, unseren Erfolgsweg mit dem Team weiter zu beschreiten. Ich freue mich auf die nächsten Wochen, Monate und Jahre.

Die Deal-Aktivität dürfte auch in den kommenden Monaten hoch bleiben. Auch bei der Dividende sollte die Gesellschaft nicht enttäuschen. Das dürfte sich am Ende auch im Aktienkurs widerspiegeln.

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