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Softbank: Mit dieser Aktie kaufen Sie Alibaba, Uber, Didi, ARM und 997 weitere Firmen

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Foto: Börsenmedien AG
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Martin Weiß 30.11.2018 Martin Weiß

Studien belegen seit Langem: Die meisten Menschen wissen zwar, was sie nicht wollen, haben aber erhebliche Schwierigkeiten beim Formulieren von Zielen. Masayoshi Son wusste hingegen früh, was er wollte: schweinereich werden. Deshalb gründete er Softbank. Forbes führt den 61-Jährigen koreanischstämmigen Manager auf Rang 2 der reichsten Asiaten. Wie konnte es der Junge aus ärmlichen Verhältnissen so weit bringen?

Große Ziele und ein eiserner Willen

Sons Erfolg beruht auf seinen großen Ambitionen und dem unbedingten Willen, seine Ziele erreichen zu wollen“, so Noda. Um sein erstes Unternehmen auf die Beine zu stellen, erfand er kurzerhand ein elektronisches Wörterbuch – das erste überhaupt! – und verkaufte es anschließend für 1,7 Millionen Dollar an Sharp. Es war die Geburtsstunde von Softbank, einem kleinen Händler von Computerzubehör, der sich in den letzten 35 Jahren zu einem der 50 weltweit größten Technologieunternehmen gemausert hat.

Die gerade einmal vier Geschäftsbereiche – Mobilfunk, Internet, Robotik, Energie – täuschen darüber hinweg, dass sich unter dem Dach der Holding (seit 1999) mittlerweile mehr als 1.000 Tochtergesellschaften tummeln, darunter der amerikanische Mobilfunker Sprint (83 Prozent Anteil), Yahoo Japan (48 Prozent) und Alibaba (29 Prozent). Über seinen Vision Fund – ein mit 100 Milliarden Dollar ausgestatteter Beteiligungsfonds – hält Softbank unter anderem Anteile an Shootingstars wie Uber (9 Milliarden Dollar, siehe Grafik) und Didi, dem chinesischen Uber-Klon. Daneben finden sich klangvolle Namen wie Nvidia und ARM in dem Portfolio. Sons bislang mit Abstand erfolgreichster Coup: Im Jahr 2000 investierte er 20 Millionen Dollar in das unbekannte chinesische Start-up Alibaba. Das Aktienpaket ist zu aktuellen Kursen rund 120 Milliarden Dollar wert – ein Versechshundertfacher!

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Auf den ersten Blick erstaunt es, dass die Softbank „nur“ mit 90 Milliarden Dollar bewertet wird. Der Umsatz wird im Geschäftsjahr 2018/19 (31.3.2019) rund 83,5 Milliarden Dollar betragen, das EBIT 12,1 Milliarden. Allein der Wert der börsennotierten Beteiligungen beträgt nach aktuellem Stand 128 Milliarden Dollar (siehe Grafik linke Seite). Des Rätsels Lösung: Son finanziert das rasante Wachstum des Konzerns mit Krediten. Per Ende September schob Softbank einen Schuldenberg von 158 Milliarden Dollar vor sich her. Die Schuldenlast kombiniert mit dem extrem unübersichtlichen Beteiligungsgeflecht schreckt offenbar viele Anleger ab. Daran ändert die günstige fundamentale Bewertung mit KGV 13 auf Basis der Gewinne für das laufende Geschäftsjahr wenig.


Beim Anblick der Schulden knirschen vielerorts die Anleger mit den Zähnen, in der Konzernzentrale gibt man sich indes gelassen. „Wir befinden uns in einer Phase des strategischen Umbaus“, sagte Finanzvorstand Yoshimitsu Goto, „weg von einem Telekomdienstleister und hin zu einer Investmentgesellschaft.“ Es sei wahrscheinlich, dass Softbank daher auch zukünftig einen Schuldenberg vor sich herschiebe, der prinzipiell als hoch empfunden werde. Gotos Hoffnung besteht nun darin, dass die Anleger Softbank irgendwann als Investmentfirma mit den entsprechend hohen Kapitalbedürfnissen begreifen.


Um dieses Ziel zu erreichen, plant der Konzern nun den Börsengang der gleichnamigen Mobilfunktochter Softbank an der Tokioter Börse. Erwartet wird ein Emissionserlös von 21 Milliarden Dollar. Softbank wird Post-IPO mindestens 60 Prozent an dem Mobilfunker halten, dessen Börsenwert aktuell um die 60 Milliarden Dollar beträgt.
Mit dem IPO will Son nicht nur die Transparenz im Konzern erhöhen und ansonsten in der Holding verborgene Werte heben, sondern auch den Abschlag (Discount) verringern, den Holdinggesellschaften an der Börse üblicherweise aufweisen. Nach dem IPO würde die Mobilfunksparte gut sichtbar für alle Investoren als Cash-Maschine in den Mittelpunkt treten, während das restliche Unternehmen als zukunftsgerichtete Investmentgesellschaft mit wachstumsstarken Beteiligungen wahrgenommen würde.


Der Börsengang seines Mobilfunkers beschert Son frische Milliarden, die er für weitere Zukäufe nutzen kann. Dass der koreanischstämmige Japaner gerne das große Rad schlägt und vor hohen Summen nicht zurückschreckt, hat er mit der Übernahme von ARM Holdings für 31 Milliarden Dollar bewiesen (2016). Die Milliarden für Uber und Didi waren ebenfalls nicht von schlechten Eltern. Im Vorgriff auf Softbanks IPO wurde nun zudem das Investment für WeWork, einen Anbieter für Job-Sharing-Lösungen, um drei Milliarden Dollar erhöht. Eine Aktie – 1.000 Möglichkeiten!

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Softbank ist wie eine Packung voller Pralinen, mit dem Unterschied, dass ein Großteil des Inhaltes bekannt ist. Mit der Aktie erhalten Anleger die Möglichkeit, in aufregende Wachstumsstorys wie Uber, Didi oder auch Indiens Flipkart und die deutsche Auto1 („Wir kaufen dein Auto“) zu investieren. Der enorme Schuldenberg gehört zu Masayoshis Strategie dazu und ist nach Meinung des aktionär beherrschbar. Der Nebel um den Gorilla lichtet sich, übrig bleibt der Gorilla.

Dieser Artikel ist in Ausgabe 47/2018 von DER AKTIONÄR erschienen. Alle Daten (außer Chart) sind Stand 47/2018.

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