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Siemens vor Zahlen – das müssen Anleger jetzt wissen

Siemens vor Zahlen – das müssen Anleger jetzt wissen
Foto: IMAGO
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Maximilian Völkl 07.02.2022 Maximilian Völkl

Bei Siemens laufen die Geschäfte derzeit rund. Dabei profitieren die Münchener von der wirtschaftlichen Erholung weltweit. Zudem trägt der Umbau vom Konglomerat hin zum Konzern mit Konzentration auf digitale Technologien Früchte. Dabei beherrschten zuletzt mit Siemens Healthineers und Siemens Energy jedoch eher die börsennotierte Tochter beziehungsweise Beteiligung die Schlagzeilen – im Guten und im Schlechten.

Der Industriekonzern kann sich derzeit auf eine gute Nachfrage in seinen drei Kernbereichen Digital Industries mit dem Software- und Automatisierungsgeschäft, intelligenter Infrastruktur sowie Mobility stützen. Die Auftragsbücher sind dabei gut gefüllt. Nach deutlichen Zuwächsen bei Umsatz und Gewinn im vergangenen Geschäftsjahr will das Management um den seit rund einem Jahr amtierenden Konzernchef Roland Busch daher den Wachstumskurs auch 2021/22 fortsetzen, wenn sich die Dynamik auch abschwächen dürfte.

Zumindest für die erste Hälfte des Geschäftsjahres erwartet Busch unter anderem wegen Engpässen bei Bauteilen weiter längere Lieferzeiten. Zusätzlichen Gegenwind bringen höhere Materialpreise, steigende Transportkosten sowie ein teilweiser Mangel an Fachkräften. Durch die geplanten Preiserhöhungen sollen die Belastungen bis zur zweiten Hälfte des Geschäftsjahres weitgehend kompensiert werden. Über den Verlauf des ersten Quartals will Siemens an diesem Donnerstag (10.2.) berichten.

Healthineers stark, Energy schwach

Dabei sorgt die Medizintechniktochter Healthineers für große Zufriedenheit in der Vorstandsetage. Nach einem Rekordjahr setzte das Unternehmen seinen guten Lauf jüngst auch im ersten Geschäftsquartal fort und erhöhte die Prognose. Mit der milliardenschweren und von Siemens unterstützten Übernahme des US-Krebsspezialisten Varian hat sich Healthineers zudem eine große Wachstumshoffnung ins Haus geholt.

Das gegenteilige Bild bietet derzeit Siemens Energy. Siemens hatte das Energietechnikgeschäft 2020 abgespalten und hält selbst noch 35 Prozent. Schlechte Geschäfte im zugehörigen, ebenfalls börsennotierten Windkraftgeschäft Gamesa, die auch durch hausgemachte Probleme verursacht sind, haben bereits zweimal die Planungen von Energy zunichtegemacht – mit entsprechenden Folgen für den Aktienkurs.

Portfolio weiter im Umbau

Immer wieder kommen daher Fragen auf, wie Siemens mit seinen Anteilen sowohl an Healthineers (derzeit gut 75 Prozent) und Energy umgeht. Dies dürfte auch wieder einmal Thema der ebenfalls am Donnerstag stattfindenden Hauptversammlung sein. So hat etwa die Fondsgesellschaft Union Investment eine entsprechende Frage dazu eingereicht. Konzernchef Busch betonte bislang, dass Healthineers zum Kerngeschäft gehöre.

Dagegen will sich Siemens von weiteren Anteilen an Energy trennen – diese aber auch nicht unter Wert verscherbeln. Der Siemens Pensionsfonds, der ebenfalls Aktien an Energy hält, hatte bereits im vergangenen Jahr Anteile verkauft.

Abseits dessen mistet Siemens sein Portfolio weiter aus und verkauft Randgeschäfte, wie zuletzt die Verkehrstechniktochter Yunex. Insgesamt sollen Verkäufe von Randbereichen oder deren Ausgliederungen im laufenden Geschäftsjahr zum Gewinn nach Steuern mit etwa 1,5 Milliarden Euro soviel beitragen wie im Vorjahr.

Siemens (WKN: 723610)

Siemens baut um und ist auf dem richtigen Weg. Die Geschäfte laufen gut, auch die Zahlen zum abgelaufenen Quartal sollten stimmen. Anleger können den jüngsten Rücksetzer zum Kauf nutzen.

Mit Material von dpa-AFX

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