Der Medizintechnikkonzern Siemens Healthineers erhöht nach einem besser als erwartet ausgefallenen ersten Quartal die Prognose für das Geschäftsjahr 2021/22. So sei die Nachfrage nach Antigen-Schnelltests zum Nachweis von Covid-19 in Europa gestiegen, zudem seien diese auch in den USA zugelassen worden, begründete das Unternehmen am Donnerstag in Erlangen den Schritt. Eigentlich hatte Healthineers damit gerechnet, dass das Geschäft mit den Schnelltests stärker abebben dürfte.
Für das laufende Geschäftsjahr (per Ende September) rechnet Healthineers nun mit einem vergleichbaren Umsatzwachstum von drei bis fünf Prozent, nachdem das Unternehmen zuletzt bestenfalls zwei Prozent Wachstum in Aussicht gestellt hatte. Darin ausgeklammert sind Währungseffekte sowie Zu- und Verkäufe. Die Schnelltests sollen etwa 700 Millionen Euro Umsatzbeitrag liefern, statt bisher 200 Millionen Euro. Das bereinigte Ergebnis je Aktie sieht Healthineers dadurch bei 2,18 bis 2,30 Euro. Auch hier war die Siemens-Tochter von weniger ausgegangen.
Das erste Quartal fiel dank der guten Geschäfte mit den Schnelltests besser aus als erwartet. Umsatz und Ergebnis legten deutlich zu. Lediglich die bereinigte operative Marge (Ebit) sank von 19,1 auf 17,6 Prozent. Hier schlugen die höheren Kosten für Beschaffung und Logistik durch sowie negative Währungseffekte.
Siemens Healthineers ist stark positioniert – und das weit mehr als nur bei Corona-Tests. Die Aktie hat auch in der Post-Pandemie-Ära gute Aussichten und bleibt ein Basisinvestment. Nach der Korrektur seit Anfang Januar ist die Aktie auch für Neueinsteiger wieder interessant. Aus charttechnischer Sicht positiv: Die 200-Tage-Linie konnte zuletzt erfolgreich verteidigt werden. Die nächste Hürde, die es nun zu überwinden gilt, ist die 90-Tage-Linie. Bei 61,50 Euro verläuft zudem ein horizontaler Widerstand, resultierend aus dem Augusthoch 2021.